Politik

Strom-Netz außer Kontrolle: Österreich schrammt am Blackout vorbei

Aufgrund einer plötzlichen Datenflut wurden die Steuerungszentralen des österreichischen Stromnetzbetreibers APG vorübergehend lahmgelegt. Die Stromversorgung in Österreich geriet in Gefahr. Der Vorfall zeigt: Die Stromversorgung hängt in Österreich an einem seidenen Faden.
09.05.2013 01:00
Lesezeit: 1 min

Der österreichische Übertragungsnetzbetreiber APG hat am vergangenen Freitag mit Mühe und Not einen Totalausfall der Stromversorgung in Österreich verhindert. Die IT-Zentrale der APG wurde urplötzlich mit einer so großen „Flut von Messdaten“ aus dem Süden des Landes konfrontiert, dass ein Ausgleich der Stromversorgung per Mausklick nicht mehr möglich war, berichtet die Presse.

Die IT hat versagt. Wie es genau zu dem Ausfall kommen konnte, ist noch unklar. Wie vor Jahrzehnten musste die APG „Nottrupps zu den Donaukraftwerken schicken, um die Schleusen im Fall der Fälle händisch bedienen zu können“, heißt es in dem Bericht. Ein Hacker-Angriff konnte die APG nicht ausschließen. Wahrscheinlicher sei aber, dass ein Software-Fehler das Netz in die heikle Situation geführt habe, sagte Walter Boltz, Energieregulator Österreichs.

Vermutungen zufolge könnte ein „vergessenes“ Software-Update oder inkompatible Software zweier Unternehmen die Überlastung ausgelöst haben. Weitere Informationen sollen noch in dieser Woche veröffentlicht werden. Es sei aber durchaus denkbar, dass „das Problem aus dem Ausland nach Österreich getragen wurde“, so Boltz. Die Folgen hätten auch verheerender sein können. Zu großen Blackouts kam es nicht, aber es kann derzeit nicht widerlegt werden, dass die Energieversorgung Österreichs erhebliche Sicherheitslücken aufweist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...