Politik

Handels-Streit mit der EU: China verhängt weitere Schutz-Zölle

Lesezeit: 1 min
27.06.2013 15:31
China führt neue Zölle auf Waren aus der EU ein. Diesmal sind bestimmte Chemikalien betroffen. China begründet den Schritt mit dem Kampf gegen "Dumping-Preise". Die Gangart im Handels-Konflikt wird rauer.
Handels-Streit mit der EU: China verhängt weitere Schutz-Zölle

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

China setzt einen weiteren Schritt im Zoll-Streit mit der EU. Das Handelsministerium in Peking hat angekündigt, ab Freitag Anti-Dumping-Zölle auf eine Chemikalie aus der EU zu verlangen.

Bei der Substanz handelt es sich um Toluidin, das bei der Herstellung von Farbstoffen, Medikamenten und Düngemitteln verwendet wird. Der Stoff soll in Zukunft mit einem Schutzzoll von bis zu 36,9 Prozent belegt werden, berichtet Reuters.

Für den deutschen Chemiekonzern Lanxess wird der Zoll 19,6 Prozent betragen, so das Handelsministerium. Lanxess produziert die Substanz in Leverkusen. Das Unternehmen ging im Jahr 2004 als ausgegliederte Sparte aus der Bayer AG hervor. Ein anderer großer Chemiekonzern aus Deutschland, BASF, ist nach eigenen Angaben nicht betroffen.

Pekings Vermutung, die Toluidin-Importe aus der EU würden zu Dumpingpreisen importiert, hätten sich bei entsprechenden Untersuchungen bestätigt, so das Handelsministerium in seiner Erklärung. Die chinesische Toluidin-Industrie habe „materielle Schäden“ erlitten.

Die jüngste Entwicklung ist nur eine von mehreren Episoden im Handelsstreit zwischen China und der EU (hier). Die EU hatte Anfang Juni Schutzzölle auf die Einfuhr chinesischer Solarmodule verhängt. Peking reagierte mit einer Prüfung von Einfuhrbeschränkungen auf europäischen Wein, ebenso wie für Luxus-Autos. Auf beiden Seiten laufen Zoll-Verfahren für weitere Warengruppen. Politiker und Industrievertreter warnen bereits vor einem handfesten Handelskrieg.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...