Unternehmen

Kreditklemme: Dem Mittelstand fehlen 3,5 Billionen Euro

Aufgrund härterer Regulierungen vergeben die Banken Europas immer weniger Kredite an Unternehmen. Während große Konzerne sich anderwärtig finanzieren können, leiden die mittleren Unternehmen akut unter einer Kreditklemme.
27.06.2013 00:26
Lesezeit: 1 min

Dem europäischen Mittelstand droht in den kommenden fünf Jahren eine Kreditklemme. Denn die Banken beschneiden Unternehmenskredite und die Regierungen konzentrieren ihre Hilfen auf Kleinstunternehmen.

Die mittleren Unternehmen Europas brauchten bis 2018 Kredite im Umfang von 3,5 Billionen Euro, so eine Prognose der Rating-Agentur Standard and Poor’s vom Dienstag. Denn aufgrund härterer Regulierungen fahren die Banken Europas ihre Kredite an Unternehmen zurück.

Circa 2,7 Billionen Euro benötigten die mittleren Unternehmen, um die Umschuldung bestehender Schulden zu finanzieren, so S&P. Weitere 800 Milliarden Euro würden bis 2018 für Investitionen benötigt.

„Die europäischen Unternehmen haben sich traditionell auf die Bankenfinanzierung verlassen“, sagte Alexandra Dimitrijevic von S&P. Doch der Schuldenabbau und die schärferen Regulierungen führten zu einem Kredit-Mangel. Bei den mittleren Unternehmen sei das Problem besonders akut.

„Während größere Unternehmen leichteren Zugang zu Krediten haben und viel kleinere Unternehmen im Fokus einer Vielzahl politischer Vorschläge stehen, scheinen mittlere Unternehmen in die Lücke dazwischen zu fallen“, sagte Dimitrijevic.

Die Kreditinstitute müssen ihr Eigenkapital aufstocken und sich auf sichere Geschäfte konzentrieren. „Wenn Banken weiterhin Schwierigkeiten haben, können sie keine Kredite mehr an die Realwirtschaft vergeben“, sagte auch Tony Stringer von der Rating-Agentur Fitch (hier).

Vor allem im Süden Europas vergeben die Banken immer weniger Kredite an Unternehmen. Denn die faulen Kredite in ihren Bilanzen sind enorm und wachsen weiter. Die erwarteten Kreditausfälle sind so massiv, dass eine Banken-Rettung ohne das Geld der Deutschen nicht mehr möglich ist (mehr hier).

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...