Finanzen

Bundestag: Spekulations-Geschäfte mit Bitcoins sind steuerpflichtig

Spekulations-Gewinne aus dem Bitcoin-Handel müssen versteuert werden, wenn weniger als ein Jahr zwischen Kauf und Verkauf liegt. Damit will die Bundesregierung verhindern, dass die Bitcoins zu einem alternativen Zocker-Markt werden.
29.06.2013 03:04
Lesezeit: 1 min

Der Verkauf von Bitcoins ist nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei, sagte der Bundestag. Generell mache es steuerlich keinen Unterschied, ob Transaktionen in Euro oder mit Bitcoin getätigt werden.

In Bitcoin erhaltene Einkünfte etwa aus gewerblicher Tätigkeit fielen normal unter die Einkommensteuer, zitiert heise online eine Stellungnahme des Bundestages. Das gleiche gelte für den Kauf und Verkauf von Bitcoins.

Als private Veräußerungsgeschäfte sind Spekulationen mit Bitcoin steuerpflichtig nach dem persönlichen Einkommenssteuersatz. Sie sind jedoch von der Steuer ausgenommen, wenn eine Frist von mindestens einem Jahr zwischen Kauf und Veräußerung liegt. Zudem bleiben die Gewinne steuerfrei, wenn der erzielte Jahresgewinn weniger als 600 Euro beträft. Damit werden Bitcoins ähnlich wie eine direkte Anlage in physisches Gold behandelt.

Wer also schon etwas länger bei Bitcoin dabei ist, der muss seine massiven Spekulationsgewinne von 1.000 Prozent und mehr nicht versteuern.

Die entsprechende parlamentarische Anfrage an den Bundestag geht auf den Abgeordneten Frank Schäffler (FDP) zurück. „Unabhängig von allen offensichtlichen Fragen der Durchsetzung eines möglichen Steueranspruchs gilt also, dass jedenfalls keine Abgeltungssteuer anfällt“, sagte Schäffler. Die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent wird auf Erträge aus Geldanlagen wie Aktien und Anleihen fällig, zuzüglich Kirchensteuer und Solidarzuschlag.

Die US-Behörden sind seit dem Bitcoin-Boom Anfang April aggressiv gegen die Alternativ-Währung vorgegangen. So beschlagnahmten sie im Mai zwei Konten der Online-Börse Mt.Gox (hier). Und diese Woche drohten sie einem Bitcoin-Verein, der angeblich illegale Geldgeschäfte gemacht haben soll (hier).

Der Bundestag hingegen gibt sich bisher sehr gelassen. Ihm scheint die Alternativwährung keine großen Sorgen zu bereiten. Das Bundeszentralamt für Steuern sei vor kurzem beauftragt worden, die Landesfinanzbehörden „bei der Umsatzbesteuerung des elektronischen Handels zu unterstützen, indem es das elektronische Dienstleistungsangebot beobachtet“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...