Deutschland

Deutsche verunsichert: Nachfrage nach Konsumgütern bricht ein

Die deutsche Industrie hatte im Mai deutlich weniger neue Aufträge zu verzeichnen, als erwartet. Besonders die Nachfrage nach Konsumgütern ist stark zurückgegangen. Grund dafür ist die zunehmende Verunsicherung der deutschen Verbraucher.
05.07.2013 17:30
Lesezeit: 1 min

Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie haben sich im Mai den zweiten Monat in Folge verschlechtert. Preis-, kalender- und saisonbereinigt schwächte sie sich gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent ab. Schon im April waren die Aufträge um 2,2 Prozent zurückgegangen.

Nach einem zwischenzeitlichen Hoch im März dieses Jahres hat sich die Auftragslage damit wieder deutlich abgekühlt. Das zeigen die aktuellen Zahlen vom Statistischen Bundesamt. Besonders deutlich fiel das Minus mit 3,1 Prozent bei der Nachfrage nach Konsumgütern aus.

Auch der Umfang von Großaufträgen war im Mai unterdurchschnittlich. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen um 2,0 Prozent ab, die aus dem Ausland um 0,7 Prozent. Die Hersteller von Investitionsgütern verzeichneten einen Rückgang um 1,8 Prozent, die Produzenten von Vorleistungen um 0,1 Prozent.

Die Entwicklung der Bestelltätigkeit in der Industrie unterlag in den letzten Monaten starken Schwankungen. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf das Auf und Ab bei Großaufträgen.

Zwar verweist das Bundesamt auf eine grundsätzlich positive Grundtendenz bei der Bestelltätigkeit. Das Ausmaß des Rückganges bei Konsumgütern hat jedoch viele Prognostiker überrascht. Ursachen könnten die Rezession im Euroraum und die zuletzt veröffentlichten durchwachsenen Konjunkturprognosen für das kommende Jahr sein. Eigentlich war damit gerechnet worden, dass die Inlandsnachfrage als Stütze für die deutsche Industrieproduktion herhält. Auch haben die deutschen Bürger effektiver weniger Lohn in der Tasche. Die Niedrigzinspoltik der EZB hat zu einem Auffressen der Lohnerhöhung durch die fortgeschrittene Inflation geführt (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...