Finanzen

Britische Großbank setzt EU-Regeln um und erhöht Gehälter der Manager

Da die EU die Bonuszahlungen für Banker begrenzt hat, wird HSBC ab 2014 deutlich höhere Grundgehälter zahlen. Nur so blieben sie im globalen Wettbewerb attraktiv, sagen die Banken.
07.08.2013 03:12
Lesezeit: 1 min

Als Reaktion auf die Deckelung der Bonuszahlungen durch die EU, prüft HSBC Gehaltserhöhungen für seine Banker in der ganzen Welt. Die britische Großbank fürchtet, im Kampf um die besten Banker nicht mehr mit den Instituten außerhalb der EU konkurrieren zu können.

Ab Januar 2014 sind Bonuszahlungen an Banker auf 100 Prozent ihres Grundgehalts begrenzt oder auf 200 Prozent, wenn die Aktionäre dem zustimmen. HSBC-Chef Douglas Flint sagte, seine Bank prüfe verschiedene Optionen im Umgang mit der EU-Bestimmung. So könne man das Grundgehalt der Banker erhöhen, zitiert ihn der Guardian. Er sei sicher, dass die Aktionäre dies unterstützen würden, um die Bank wettbewerbsfähig zu halten.

Flint hält es für unwahrscheinlich, dass die Sorgen um die Begrenzung der Boni HSBC dazu zwingen könnten, sein Hauptquartier aus Großbritannien in ein Nicht-EU-Land zu verlegen. „Die Deckelung der variablen Vergütung im Verhältnis zum Grundgehalt ist sehr unangenehm, da wir unser Geld dort machen, wo unsere Konkurrenten nicht mit diesen Restriktionen zu tun haben.“ HSBC mache 80 Prozent seiner Gewinne außerhalb der EU, so Flint.

Die Deckelung der Banker-Boni werde weder von der britischen Regierung noch von der britischen Bankenaufsicht PRA unterstützt, so der HSBC-Chef. PRA-Chef Andrew Bailey warnte die britischen Abgeordneten, dass die Gehälter in der City of London als Folge der Deckelung um 500 Millionen Pfund (580 Millionen Euro) steigen könnten.

In der vergangenen Woche hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) gesagt, die Boni-Deckelung werde eine Rolle spielen bei den Gehaltsverhandlungen mir Ross McEwan, der die RBS-Führung am 1. Oktober übernehmen wird. Wenn die Bonuszahlungen geringer ausfallen, muss das Grundgehalt entsprechend höher liegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...