Die Finanzsituation der Hypo-Alpe-Adria hat sich mit dem Halbjahres-Ergebnis der Hypo Kärnten dramatisch verschlechtert. Im ersten Halbjahr 2013 machte die Bank einen Verlust von 859,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum konnte noch ein Gewinn von 3,4 Millionen Euro verbucht werden.
Die Österreichische Regierung hat bereits Hilfe zugesichert. Um die Existenz der Pleitebank über die Jahresgrenze zu sichern, bekommt die Bank einen Zuschuss von 700 Millionen Euro. Es wird erwartet, dass die EU-Kommission der Bankenrettung zustimmt. Nur mit den zugesagten 700 Millionen Euro ist die Hypo in der Lage, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, berichtet diepresse.
Für Kritiker ist die Situation noch viel schlimmer, als sie von der Regierung dargestellt wird. Die Opposition spricht bereits von einer Budget-Lüge. Die bislang zugesicherten 700 Millionen Euro reichten nur bis Juni.
Der Grund für das schlechte Ergebnis ist „der Anstieg der Kreditrisikovorsorgen“. Die Verpflichtungen belaufen sich hier auf 623 Millionen Euro. Viel größer ist aber das Risiko durch die faulen Kredite, auf denen die Bank noch immer sitzt. Probleme gibt es auch durch „grobe Unregelmäßigkeiten bei der Zinsverrechnung an Kunden“ in Italien. Im Juli musste die Hypo 150 Millionen Euro an ihre Tochtergesellschaften in Italien überweisen.
Die öffentliche Hand haftet für die Hypo noch immer mit 15,6 Milliarden Euro. Davon entfallen allein 15 Milliarden auf das Bundesland Kärnten.
Zu den finanziellen Problemen gesellen sich auch personelle Schwierigkeiten bei der Hypo. Der Chef der Bank, Gottwald Kranebitter, hat bereits im Juli seinen Rückzug bekannt gegeben. Bislang wurde die Position jedoch noch nicht wieder ausgeschrieben.
Nach den Nationalratswahlen Ende September müssen sich die Österreicher auf neue Verlustmeldungen gefasst machen. Die Jahresbilanz könnte noch um drei Milliarden Euro schlechter ausfallen, als bislang angenommen. Bundeskanzler Werner Faymann deutete bereits an, dass die Sanierung der Hypo bis zu sieben Milliarden Euro kosten könnte. Drei Milliarden stammen bereits aus öffentlichen Mitteln – Tendenz steigend.