Lesezeit: 1 min
16.09.2013 01:24
Stephan Mayer (CDU/CSU) ist Bundestagsabgeordneter. Er ist Vorsitzender im Unterausschuss „Regionale Wirtschaftspolitik“ (Unterausschuss des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie) sowie Mitglied im Innenausschuss, im Sportausschuss und im Gremium nach § 23c Absatz 8 des Zollfahndungsdienstgesetzes.
Stephan Mayer (CDU/CSU)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Die Vertiefung der 27 EU-Länder ist meines Erachtens unausweichlich. In den nächsten Jahren muss darauf der Schwerpunkt liegen, denn die Europäische Union ist dann am stärksten, wenn der innere Zusammenhalt möglichst groß ist.

Dazu brauchen wir die Akzeptanz der Bevölkerung. Deshalb wirbt die CSU verstärkt dafür, den Bürger mehr Recht auf Mitgestaltung einzuräumen. Der Bürger muss aktiv über Vertragsänderungen in der Europäischen Union oder über den Beitritt neuer Mitglieder abstimmen können. Nur so können wir einer Europamüdigkeit wirksam begegnen.

In der Welt von morgen, in der große Wirtschaftsmächte wie die USA, China oder Indien das Sagen haben, hat nur ein vereintes Europa ein Chance. Wenn es uns nicht gelingt, Europa zusammenzuhalten, wird es auch keine gemeinsamen Regeln für Wirtschaft und Handel, keine offenen Grenzen und keine stabile sicherheitspolitische Verankerung mehr geben.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Eine Vergemeinschaftung der Schulden zum Beispiel durch Eurobonds oder eine Transferunion lehne ich weiterhin strikt ab. In den vergangenen Jahren konnte die Währungsunion stabilisiert werden. In Europa wurden wichtige Reformen für die dauerhafte Stabilität der Gemeinschaftswährung auf den Weg gebracht. Die Neuverschuldung der Euro- Staaten konnte halbiert und insbesondere in den notleidenden Euro-Staaten Wirtschaftsreformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt werden. Die christlich-liberale Bundesregierung hat gemeinsam mit unseren europäischen Partnern die Einführung von Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild in den Euro-Ländern auf den Weg gebracht und den Stabilitätspakt verschärft. Zugleich wurde mit Strukturreformen der Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltigem Wachstum und Beschäftigung geebnet. Dieser Weg muss konsequent weitergeführt werden, damit nach Deutschland auch Europa gestärkt aus der Krise herauskommt.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Die bestehenden Regelungen zur Amtshaftung und zur strafrechtlichen Ahndung von Taten im Amt machen aus meiner Sicht deutlich, dass die vorsätzliche Verschwendung von öffentlichen Geldern in Deutschland nicht toleriert, sondern sehr wohl geahndet wird. Deutschland hat eine leistungsfähige öffentliche Verwaltung. Sie stellt einen wichtigen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb dar, denn das Berufsbeamtentum bietet inbesonderer Weise Garantie für die rechtsstaatliche, unparteiische und wirksame Ausführung der Gesetze.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...