Finanzen

JPMorgan kann Rekord-Strafe mit billigem Zentralbank-Geld bezahlen

Lesezeit: 1 min
17.09.2013 23:18
Im Zusammenhang mit dem Skandal um den „Londoner Wal“ muss JPMorgan mindestens 800 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die größte Bank der USA hat Fehler bei der internen Kontrolle eingeräumt. Sie hat heute mehr Geld zum Spekulieren als je zuvor.
JPMorgan kann Rekord-Strafe mit billigem Zentralbank-Geld bezahlen

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

JPMorgan ist in Gesprächen mit den Aufsichtsbehörden über die Verluste des Traders Bruno Iksil, dem sogenannten Londoner Wal. Voraussichtlich wird die Bank gegenüber den amerikanischen und britischen Behörden ein Fehlverhalten einräumen.

Eine Einigung der Aufsichtsbehörden der JPMorgan könnte bereits diese Woche erfolgen, berichtet die FT. Die Bank muss mindestens 800 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die Aufseher haben untersucht, ob JPMorgan die Höhe der Verluste ordnungsgemäß angegeben hat, die sich aus dem Skandal um den Londoner Wal ergeben haben.

Doch die US-Aufsichtsbehörde CFTC ermittelt weiter, ob die Bank den Kreditausfall-Index IG9 manipuliert hat, als sie mit den Kredit-Derivaten handelte, die im Zentrum Iksil-des Skandals stehen. Die CFTC, die die Derivate-Märkte beaufsichtigt, will eine Strafe und ein Schuldgeständnis der Bank erwirken.

Im August boten die US-Behörden dem als „Wal von London“ bekannten früheren JPMorgan-Trader Bruno Iksil eine Kronzeugen-Regelung an. Iksil hatte im vergangenen Jahr 6 Milliarden Dollar verspekuliert und will beweisen, dass seine Vorgesetzten von den riskanten Wetten gewusst haben (hier).

Weiteren Rechtsstreit hat JPMorgan mit den US-Behörden, weil die Bank in hypothekarisch gesicherten Wertpapieren (MBS) fehlerhafte Kredite verpackt und diese an die Regierungsbehörden Fannie Mae und Freddie Mac verkauft haben soll.

Die lockere Geldpolitik der US-Zentralbank Federal Reserve hat dazu geführt, dass die Einlagen bei JPMorgan Rekordhöhen erreichen. Dies führt allerdings nicht dazu, dass die Bank vermehrt Kredite vergibt. Vielmehr nutzt sie das Übermaß an Geld für riskante Wetten auf den Märkten der Welt.

Seit der Affäre um den Londoner Wal vor einem Jahr ist das zur Spekulation verfügbare Geld auf 500 Milliarden Dollar gestiegen. Denn den 1,2 Billionen Dollar in Einlagen bei JPMorgan stehen nur 700 Milliarden Euro an vergebenen Krediten gegenüber.


Mehr zum Thema:  
Banken >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...