Politik

Griechenland: Regierung will rechtsextreme „Goldene Morgenröte“ verbieten

In Griechenland kam es am Donnerstag zu heftigen Unruhen, nachdem am Mittwoch ein linker Aktivist von einem Rechtsextremisten getötet worden war. Die Regierung erwägt nun, die Golden Dawn Partei zu verbieten.
20.09.2013 01:02
Lesezeit: 1 min

Am Tag der Beerdigung des linken Aktivisten Pavlos Fryssas kam es erneut zu Zusammenstößen mit der Polizei. In Piräus bewarfen Vermummte die Sicherheitskräfte mit Brandsätzen. Tausende demonstrierten gegen rechte Gewalt. Zu der Beisetzung des Musikers Fryssas erschienen mehr als 2.000 Menschen. Die Regierung diskutiert nun ein Verbot der rechtsextremen „Goldenen Mörgenröte“.

Nikos Dendias, Minister für öffentliche Ordnung und Bürgerschutz, sagte am Donnerstag wegen der anhaltenden Proteste seinen Staatsbesuch in Italien ab. Die Regierung werde so schnell wie möglich ein Gesetz zum Verbot der rechtsextremen „Goldenen Mörgenröte“ verhandeln. „Weder der Staat noch die Gesellschaft akzeptieren Handlungen und Praktiken, die die Rechtsordnung untergraben“, so Dendias. Die Attacke auf Fryssas mache die wahre Absicht der Partei deutlich.

Der Rapper und Gewerkschafter Fryssas sowie mehrere andere linke Aktivisten waren in der Nacht auf Mittwoch im Stadtteil Keratsini in Piräus von ungefähr 40 Rechtsradikalen attackiert worden. Fryssas wurde zudem niedergestochen. Augenzeugen berichten, der Täter sei plötzlich mit einem Auto am Tatort erschienen, nachdem jemand aus dem Mob ihn angerufen habe. Er habe mehrmals auf das Opfer eingestochen. Nach seiner Festnahme stellte sich heraus, dass er Mitglied der rechtsextremen „Goldenen Mörgenröte“ ist.

Am Donnerstag erklärte Premier Samaras, er dulde nicht, dass „Nachfolger der Nazis“ Griechenland destabilisieren. „Es ist nicht die Zeit für interne Dispute oder Spannungen“, zitiert die Zeitung Kathimerini aus Samaras Statement.

Parteibüros der „Goldenen Mörgenröte“ in Kreta, Thessaloniki und Patras sind von der Polizei durchsucht worden, berichtet der Guardian. In Keratsini attackierten Demonstranten eine Polizeistation. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...