Politik

Angriffs-Krieg: Großbritannien baut Cyber-Armee auf

Großbritannien rüstet sich für den Cyber-Krieg. 600 Millionen Euro ist dem Land die Aufrüstung mit IT-Waffen wert. Geplant ist ein offensiver Krieg: Das Verteidigungsministerium spricht offen davon, dass London seine Feinde angreifen könnte.
01.10.2013 00:34
Lesezeit: 1 min

Der Krieg 2.0 hat längst begonnen und auch im neuen so genannten Cyberkrieg zeigt sich nun einmal mehr die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Großbritannien. Obama ist der Präsident des Drohnen- und Cyber-Krieges und Großbritannien will nun aufschließen.

Die so genannte Joint Cyber Reserve soll Großbritannien im Internet verteidigen, gleichzeitig aber auch selbst Angriffe durchführen. 600 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Der britische Verteidigungsminister Philip Hanmond sagte der Daily Mail, dass Großbritannien das erste Land in der Welt ist, das öffentlich bekannt gibt, dass es zu Cyber-Angriffen fähig ist. Dies sei so bedeutsam wie der Wechsel von der Kavallerie zu Panzern im ersten Weltkrieg, so Hanmond.

„Die Kriege der Zukunft werden von Computerfreaks geführt und nicht von Soldaten, die auf der Straße marschieren, in Panzern fahren oder in Militär-Jets fliegen“. Der Cyber-Krieg habe auch andere Vorteile. Es müssten beispielsweise keine zerbombten Städte wieder aufgebaut werden. „Das Auslösen einer Bombe, einer Pistole oder einer Rakete wird immer auch eine Rolle spielen“, so Hanmond. Aber da die Welt immer abhängiger von IT-Systemen wird, könne man den Feind auch mit einem Anschlag auf seine IT-Systeme kampfunfähig machen.

Wie Krieg 2.0 funktioniert, zeigt Obama seit einiger Zeit. Offene Schlachten sind zwar kaum mehr zu sehen, seit er im Amt ist. Aber es hat seitdem eine Vielzahl von tödlichen Drohneneinsätzen gegeben. Für die Obama-Regierung ist dies kein Problem, es geht um die Bekämpfung des Terrorismus. Selbst amerikanische Staatsbürger dürfen bei Terrorismus-Verdacht auf diese Weise getötet werden. Aber auch die Zahl der getöteten Zivilisten steigt weiter – trotz der angeblich so fortschrittlichen Technik. Allein 94 Kinder sollen US-Drohnen innerhalb von drei Jahren getötet haben (hier).

In diesem Zusammenhang ist auch die Arbeit der Geheimdienste zu sehen. Zuletzt stand auch der BND unter Beschuss. Ihm wurde vorgeworfen Handydaten von angeblichen Terroristen an den US-Geheimdienst weitergeleitet zu haben. Daten, mit denen der Geheimdienst diese Personen theoretisch orten und dann töten kann.

Die massive Überwachung ist Teil des Cyberkrieges. Die NSA und der britische Geheimdienst GCHQ arbeiten eng miteinander zusammen. Die Daten, die von beiden Institutionen gesammelt und ausgewertet werden, sind nützliche Informationen für Cyber-Angriffe.

Der Iran bekam Obamas Cyber-Attacken  ebenfalls bereits zu spüren. 2010 waren iranische Atomanlagen Ziel eines Cyber-Angriffs. Der Stuxxnet-Wurm wurde in deren System eingeschleust.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...