Finanzen

Manipulation von Währungskursen: Schweizer Finanz-Aufsicht ermittelt

Mehrere Schweizer Banken stehen unter dem Verdacht, den Devisenmarkt manipuliert zu haben. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht hat nun erste Untersuchungen eingeleitet. Zuvor hatte die UBS zwei Händler wegen Unregelmäßigkeiten gefeuert.
05.10.2013 02:07
Lesezeit: 1 min

Manipulation von Fremdwährungskursen ist ein lukratives Geschäft – auch mit Blick auf die Schweizer Währung. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA will nun konkreten Hinweisen nachgehen und leitete entsprechende Untersuchungen ein.

„In Zusammenhang mit möglichen Manipulationen von Fremdwährungskursen führt die FINMA gegenwärtig Untersuchungen bei mehreren Schweizer Finanzinstituten durch“, teilte die FINMA am Freitag mit. Es werde dabei eng mit ausländischen Behörden koordiniert, „international eine Vielzahl von Banken potentiell betroffen ist“. Details zu potentiell betroffenen Finanzinstituten oder laufenden Untersuchungen wolle man jedoch nicht bekannt geben.

Zuvor hatte das Finanzportal Inside Paradeplatz berichtet, dass die UBS zwei Trader wegen Unregelmäßigkeiten gefeuert hatte.

Inside Paradeplatz erklärt, wie das Geschäft abläuft:

„Im Markt fiel auf, wie häufig in den Minuten vor den 60 Sekunden um 4 Uhr der Kurs vieler Währungspaare sich stark zu bewegen anfingen...

Der Verdacht ist, dass Händler im Wissen, welche Transaktionen sie in den entscheidenden 60 Sekunden für Kunden abwickeln würden, vorab Gegengeschäfte tätigen.

Ein UBS-Händler könnte beispielsweise den Auftrag haben, in den 60 Sekunden vor 4 Uhr 300 Millionen englische Pfund für Kunden zu verkaufen.

Nun kann er in den Minuten zuvor das englische Pfund auf eigene Rechnung respektive jene der UBS verkaufen. Er geht also mit 300 Millionen short im Pfund.

Wenn durch seinen Deal und allenfalls durch weitere Verkäufe, die mit anderen Händlern bei anderen Banken abgesprochen sind, der Preis des Pfunds sinkt, dann kann der UBS-Trader die 300 Millionen im Fixing-Zeitfenster um 4 Uhr zurückkaufen, und zwar zu einem günstigeren Preis.

Leidtragender in diesem theoretischen Beispiel ist der UBS-Kunde, der verkaufen will. Der UBS-Händler schliesst seine offene Position, indem er die 300 Millionen Pfund des Kunden zu einem Kurs erwirbt, der gut für ihn und schlecht für den Kunden ist.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie KI-Gigafactory: Telekom, Ionos und Schwarz-Gruppe kämpfen um EU-Zuschlag
19.06.2025

Mehrere Milliarden Euro und ein strategisches Zukunftsprojekt: Die EU will Gigafactories für künstliche Intelligenz aufbauen – auch in...

DWN
Finanzen
Finanzen Israel-Iran-Krieg: Tanker in der Schusslinie – droht der nächste Ölpreis-Schock?
19.06.2025

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel spitzt sich zu – und die globale Energieversorgung steht auf dem Spiel. Droht bald ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromausfall in Spanien: Schlamperei statt Cyberangriff – Systemversagen mit Ansage
19.06.2025

Ein landesweiter Stromausfall legt Spanien lahm – doch nicht Hacker oder Wetter waren schuld, sondern Schlamperei, Planungsversagen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duale Berufsausbildung: Das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
19.06.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell, da sie die theoretische Ausbildung mit praktischer Erfahrung im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland steht vor der Rezession
19.06.2025

Russlands Wirtschaftsminister schlägt auf dem renommierten SPIEF-Forum ungewöhnlich scharfe Töne an – und warnt offen vor einer...

DWN
Technologie
Technologie Irans Kryptobörse zerstört: Hacker vernichten 90 Millionen Dollar im Cyberkrieg
19.06.2025

Irans größte Kryptobörse wird zum Ziel eines digitalen Präzisionsschlags: Hacker entwenden nicht nur 90 Millionen Dollar in...

DWN
Politik
Politik Nahostkonflikt aktuell: Drei Szenarien für den Kriegseintritt der USA
19.06.2025

Während in Israel die Sirenen heulen und iranische Raketen fliegen, plant Donald Trump den nächsten Schritt. Drei Szenarien liegen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromkosten im Vergleich: Hier laden Europas E-Autofahrer am günstigsten
19.06.2025

Die Preisunterschiede beim Laden von Elektroautos in Europa sind enorm. Deutschland ist am teuersten. Eine neue Analyse zeigt, wo...