Manipulation von Fremdwährungskursen ist ein lukratives Geschäft – auch mit Blick auf die Schweizer Währung. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA will nun konkreten Hinweisen nachgehen und leitete entsprechende Untersuchungen ein.
„In Zusammenhang mit möglichen Manipulationen von Fremdwährungskursen führt die FINMA gegenwärtig Untersuchungen bei mehreren Schweizer Finanzinstituten durch“, teilte die FINMA am Freitag mit. Es werde dabei eng mit ausländischen Behörden koordiniert, „international eine Vielzahl von Banken potentiell betroffen ist“. Details zu potentiell betroffenen Finanzinstituten oder laufenden Untersuchungen wolle man jedoch nicht bekannt geben.
Zuvor hatte das Finanzportal Inside Paradeplatz berichtet, dass die UBS zwei Trader wegen Unregelmäßigkeiten gefeuert hatte.
Inside Paradeplatz erklärt, wie das Geschäft abläuft:
„Im Markt fiel auf, wie häufig in den Minuten vor den 60 Sekunden um 4 Uhr der Kurs vieler Währungspaare sich stark zu bewegen anfingen...
Der Verdacht ist, dass Händler im Wissen, welche Transaktionen sie in den entscheidenden 60 Sekunden für Kunden abwickeln würden, vorab Gegengeschäfte tätigen.
Ein UBS-Händler könnte beispielsweise den Auftrag haben, in den 60 Sekunden vor 4 Uhr 300 Millionen englische Pfund für Kunden zu verkaufen.
Nun kann er in den Minuten zuvor das englische Pfund auf eigene Rechnung respektive jene der UBS verkaufen. Er geht also mit 300 Millionen short im Pfund.
Wenn durch seinen Deal und allenfalls durch weitere Verkäufe, die mit anderen Händlern bei anderen Banken abgesprochen sind, der Preis des Pfunds sinkt, dann kann der UBS-Trader die 300 Millionen im Fixing-Zeitfenster um 4 Uhr zurückkaufen, und zwar zu einem günstigeren Preis.
Leidtragender in diesem theoretischen Beispiel ist der UBS-Kunde, der verkaufen will. Der UBS-Händler schliesst seine offene Position, indem er die 300 Millionen Pfund des Kunden zu einem Kurs erwirbt, der gut für ihn und schlecht für den Kunden ist.“