Umfangreiche Studien zum Thema Alkohol und Intelligenz wurden in den letzten Jahren vermehrt veröffentlicht. Brit und Udo Schneider, Forscher aus Bayreuth, fanden einem Bericht von DocCheck zufolge heraus, dass Männer und Frauen, die einen Hochschulabschluss absolviert haben, deutlich mehr Alkohol konsumieren als solche ohne Hochschulabschluss.
Ebenfalls wurden die schädlichen Wirkungen von Alkohol in der Schwangerschaft nochmals deutlich bestätigt. Die „Avon Longitudinal Study of Parents and Children“ belegt, dass bereits ein Glas Bier oder Wein innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen ausreicht, um negative Auswirkungen auf den IQ des Kindes auszuüben.
Eine langjährige Studie aus Großbritannien brachte indes überraschende Ergebnisse. Probanden wurden im Alter von fünf Jahren einem Intelligenztest unterzogen. Im Alter von 16 und 30 Jahren wurden sie dann über ihren Drogenkonsum befragt. Das Resultat: Je intelligenter die Probanden als Fünfjährige waren, desto häufiger nahmen sie im späteren Leben Drogen. Vor allem bei der Gruppe der überdurchschnittlich intelligenten Probanden war dieser Zusammenhang besonders ausgeprägt. Bei Frauen waren Cannabis und Kokain sehr beliebt, Männer griffen eher zu Amphetaminen und Ecstasy.
Eine Folgestudie konnte dieses Ergebnis für die Frauen bestätigen. Hatten Frauen in jungen Jahren einen 15 Punkte höheren IQ, konsumierten sie später deutlich häufiger Drogen. Bei Männern ergab sich indes kein klares Bild. Der Umkehrschluss ist ebenfalls interessant: Wer in der Jugend häufig Cannabis konsumiert, senkt sein IQ-Potenzial um bis zu zehn Punkte.
Allerdings wurde bei dieser Studie der sozioökonomische Status nicht berücksichtigt. Außerdem fehlen Angaben zu den Gründen des Drogenkonsums und zur Dauer sowie zu der Menge der Drogen, die konsumiert wurden. Fraglich ist auch die Stabilität des Intelligenzquotienten. Noch ist das menschliche Gehirn in Bezug auf Lernprozesse und Suchtverhalten nicht vollkommen entschlüsselt. Mit fortschreitendem Alter können die Teilnehmer eines IQ-Tests diesen noch bis zu 20 Punkte verbessern oder verschlechtern.