Die USA schickt am Montag Vizepräsident Joe Biden nach Japan, China und Südkorea. Der Stellvertreter von Präsident Barack Obama soll versuchen, die Wogen zu glätten, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung.
Das Washingtoner Außenministerium empfahl bereits heimischen Fluggesellschaften, Verkehrsflüge über die umstrittene Seeregion – wie von der Führung in Peking gefordert – bei den chinesischen Behörden anzumelden. Daran hielten sich drei große US-Airlines. Japanische Fluggesellschaften durchquerten in Absprache mit der Regierung in Tokio dagegen ohne Ankündigung den kürzlich zur chinesischen Verteidigungszone erklärten Luftraum.
Das US-Außenministerium hatte zuvor erklärt, international tätige US-Fluggesellschaften seien generell angehalten, sich an entsprechende Anweisungen anderer Länder zu halten. Der Rat zur Vorsicht bedeute damit nicht, dass die US-Regierung die neuen Vorgaben Chinas akzeptiere.
Selbst ein stillschweigendes Einverständnis aus Washington mit dem Vorgehen der Volksrepublik würde Japan verstören. Die Regierung in Tokio hofft vielmehr auf ein starkes Zeichen der Solidarität, wenn Vizepräsident Biden Japan besucht.
Japan und die USA würden sich im Detail austauschen und ihr weiteres Vorgehen eng abstimmen, sagte Ministerpräsident Shinzo Abe der Nachrichtengagentur Kyodo.
China hatte vor einigen Tagen die Verteidigungszone rund um die unbewohnte Inselgruppe ausgerufen, die in China als Diaoyu und in Japan als Senkaku bekannt ist (mehr hier). Mit Südkorea gibt es zudem Streit um eine Insel, die Korea Ieodo nennt und China Suyan-Felsen. Seitdem müssen sich nach dem Willen der Volksrepublik Flugzeuge registrieren, sobald sie durch die Zone fliegen. Andernfalls drohte China mit „defensiven Notmaßnahmen“. Kurz nach der Ankündigung ließen die USA zwei unbewaffnete Langstreckenbomber vom Typ B-52 über die Inseln fliegen. Chinas Luftwaffe entsandte daraufhin mehrere Kampfjets zur Patrouille (hier).