Politik

Junge Spanier verlassen ihre Heimat, suchen Jobs im Ausland

Viele junge Leute Spanier verlassen das Land und suchen Jobs anderswo, vorzugsweise in der EU. Damit kann Premier Rajoy einen statistisch minimalen Rückgang der Arbeitslosigkeit als Erfolg vermelden.
08.12.2013 23:22
Lesezeit: 1 min

Die offiziellen spanischen Arbeitsmarkt-Daten für November zeigen, dass die Zahl der Arbeitslosen um 100.000 zurückgegangen ist. Dies liegt jedoch vor allem daran, dass die jungen Leute in Massen das Land verlassen haben und sich nicht in Spanien arbeitslos melden.

Die Zahl der Arbeitslosen lag im November bei 4,8 Millionen, so das spanische Arbeitsministerium. Noch ein Jahr zuvor waren es 4,9 Millionen. Auch die Jugendarbeitslosigkeit sei innerhalb der letzten zwölf Monate um 34.047 Personen zurückgegangen.

Allerdings ist die Zahl der Spanier, die in das Sozialversicherungssystem einzahlen auf 16,3 Millionen zurückgegangen, zitiert El País eine Umfrage der spanischen Statistikbehörde. Danach suchten im November knapp 6 Millionen Spanier Arbeit. Offenbar haben circa eine Million Spanier sich nicht offiziell arbeitslos gemeldet.

Dies bestätige, dass die Zahl der Jobs in Spanien zurückgeht, sagte Soraya Rodríguez von den oppositionellen Sozialisten. Denn viele Jugendliche hätten das Land verlassen, um Arbeit zu suchen. Die Jugendarbeitslosigkeit in den Mittelmeerländern ist dramatisch hoch (mehr hier).

Zudem kritisiert Rodríguez, dass in der Statistik des Arbeitsministeriums eine Reihe von Arbeitslosen fehlt. „Leider zeigen die Zahlen, dass sich viele Langzeitarbeitslose gar nicht mehr melden, nachdem sie alle Ansprüche verloren haben.“

Die spanische Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 0,1 Prozent nach neun aufeinander folgenden Quartalen des wirtschaftlichen Rückgangs.

Die Qualität der noch existenten Jobs ist gering. Der Anteil der Festanstellungen lag im November bei nur 7,5 Prozent. Bereits im Oktober zeigten die Zahlen der Statistikbehörde, dass innerhalb nur eines Jahres 600.000 Vollzeit-Jobs verloren gingen (mehr hier).

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