Finanzen

FBI: Banken manipulieren Kurse mit Klingeltönen

Amerikanische und kanadische Banken haben die US-Regierung im Derivate-Geschäfte massiv betrogen. Banker nutzten vertrauliche Informationen, um den Geschäften der Regierungs-Behörden zuvorzukommen. Sie hielten den Betrug geheim, indem sie mit speziellen Klingeltönen und Handzeichen kommunizierten.
19.01.2014 00:24
Lesezeit: 1 min

Wall-Street-Banker sollen den Derivate-Markt manipuliert haben. Nach Aussagen des FBI haben die Trader vertrauliche Informationen über die Geschäftsstrategie der staatlichen US-Hypotheken-Banken zum eigenen Vorteil missbraucht. Mit diesem Front-Running sollen die Banker massive Gewinne gemacht haben.

Die Trader sollen spezielle Klingeltöne und Handzeichen eingesetzt haben, um die vertraulichen Informationen weiterzugeben, zitiert Reuters aus dem FBI-Papier. Durch diese „primitiven“ Methoden erfuhren die Trader, wie sie große Aufträge von Fannie Mae und Freddie Mac ausnutzen konnten.

Die Banker stellten für jeden ihrer Kunden einen anderen Klingelton ein. Dadurch erfuhren die Trader, dass ein großer Auftrag platziert wird.

Sie kamen dann den Aufträgen der US-Hypotheken-Banken im Zins-Swaps-Markt zuvor. Dadurch verschlechterten sich die Markt-Bedingungen für Fannie Mae und Freddie Mac. Wenn die riesigen Aufträge der Hypotheken-Banken ausgeführt sind, kann man die eigenen Zins-Swaps rückgängig machen und von der Marktbewegung profitieren.

Fannie Mae und Freddie Mac nutzen große Zins-Swaps, um ihre riesigen Bestände an Hypotheken-Krediten gegen Veränderungen am Anleihemarkt abzusichern. Die Größe der Aufträge kann den Markt bewegen und ist daher ein Anreiz zum Front-Running.

Das FBI beruft sich auf Informationen von amerikanischen und kanadischen Bankern aus den Jahren 2012 und 2013. Die Banker berichteten, ihre Vorgesetzten „planten und ermutigten dieses Vorgehen“, weil es zu höheren Einnahmen für die Banken führte. Ein hochrangiger US-Banker schätzte die gemachten Gewinne für seine Bank auf 50 bis 100 Millionen Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...