Der Vodafone-Deutschland-Chef ruft angesichts eines harten Schlagabtausches mit einem aggressiven Hedgefonds nach einer stärkeren Regulierung der Finanzinvestoren. „Gewinnmaximierung für Hedgefonds ohne Rücksicht auf betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schaden ist generell ein sehr fragwürdiges Geschäftsmodell“, sagte Jens Schulte-Bockum dem Manager Magazin. Dem sollte Einhalt geboten werden.
Hintergrund ist der Ärger, den Schulte-Bockum derzeit wegen des Kaufs von Kabel Deutschland mit dem Hedgefonds Elliott hat. Der US-Investor hatte im Herbst im großen Stil Kabel-Deutschland-Titel gekauft und den 10,7 Milliarden Euro schweren Deal für die Briten zur Zitterpartie gemacht. Der Kauf gelang aber knapp und Vodafone brachte drei Viertel der Anteile unter seine Kontrolle - Elliott selbst hat ein Paket von gut elf Prozent behalten. Daran entzündet sich nun der Streit, da der US-Investor Vodafone damit das Leben schwer machen und beispielsweise einen Nachschlag einklagen kann. Auch den Ausschluss der restlichen Aktionäre bei Kabel Deutschland - den sogenannten Squeeze-out - kann Elliott torpedieren. Dass Elliott in Deutschland so aggressiv agieren könne, sei „in jedem Fall Resultat einer Gesetzeslücke im deutschen Aktienrecht“, sagte Schulte-Bockum.
Elliott macht in Deutschland immer wieder Schlagzeilen. Vor kurzem erst hatten die Amerikaner sich bei der schließlich gescheiterten Übernahme des Pharmaproduzenten Celesio eingeschaltet.