Ein Richter hat den US-Behörden erlaubt, beschlagnahmte Bitcoin im Wert von 30 Millionen Dollar zu verkaufen. Das FBI hatte die 29.655 Bitcoin im vergangenen September vom Online-Schwarzmarkt Silk Road beschlagnahmt.
Staatsanwalt Preet Bharara sagte: „Die Bitcoin wurden nicht enteignet, weil sie Bitcoin sind, sondern weil sie nach Angaben des Gerichts Erlöse aus Verbrechen waren.“ Silk Road sei für die Abwicklung krimineller Transaktionen geschaffen worden.
„Wir werden unseren Kampf fortsetzen, dem Verbrechen den Profit zu nehmen und denen, die im Dark Web illegale Dinge tun, verdeutlichen, dass sie den falschen Weg eingeschlagen haben.“
Niemand hatte Anspruch auf die 29.655 beschlagnahmten Bitcoin erhoben, berichtet Reuters. Wenn die US-Behörden das digitale Vermögen nun verkauft, könnten sie Bitcoin eine gewisse Legitimität zuschreiben. Die Gelder aus dem Verkauf von beschlagnahmtem Vermögen gehen an das US-Justizministerium.
Die Behörden beschlagnahmten weitere 144.000 Bitcoin vom Laptop des Silk-Road-Betreibers Ross William Ulbricht. Diese haben einen Wert von 130 Millionen Dollar. Die US-Regierung hat das Gericht um Erlaubnis gebeten, auch diese Bitcoin in Dollar umzutauschen. Ulbricht war am 1. Oktober in einer Bibliothek in San Francisco festgenommen worden. Ihm werden Geldwäsche, Computer-Hacking und Drogenhandel vorgeworfen (hier).
Die Behörden müssen nun entscheiden, auf welche Weise sie die Bitcoin verkaufen wollen. Dabei spielt der Zeitpunkt des Verkaufs eine entscheidende Rolle. Der Preis der digitalen Währung unterliegt extremen Schwankungen. Er ist derzeit mit knapp 1.000 Dollar um ein Vielfaches höher als zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung.
Zudem könnte der Verkauf von 29.655 Bitcoin den Preis der digitalen Währung drücken. Denn die Menge ist größer als der durchschnittliche Tagesumsatz an der größten Bitcoin-Dollar-Börse Mt.Gox. Der größte Handel mit Bitcoin findet derzeit allerdings in China statt. Im Dezember war der Kurs weltweit eingebrochen, nachdem die chinesische Zentralbank die Geschäfte der Bitcoin-Börsen erschwert hatte (hier).