Der führende ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko hat die Offerte von Präsident Viktor Janukowitsch zur Regierungsbeteiligung abgelehnt.
„Das war ein vergiftetes Angebot von Janukowitsch, um unsere Demonstrationsbewegung zu spalten“, sagte der Ex-Boxer der Bild-Zeitung. „Wir werden weiter verhandeln und fordern weiterhin vorzeitige Neuwahlen.“ Der Protest der Ukrainer gegen den „korrupten Präsidenten“ dürfe nicht umsonst gewesen sein.
Der ukrainische Oppositionschef Arseni Jatsenjuk sagte in einer ersten öffentlichen Reaktion nach Bekanntwerden des Angebots vor Anhängern auf dem zentralen Maidan-Platz in Kiew: „Wir sind bereit, diese Verantwortung zu übernehmen und das Land in die Europäische Union zu tragen.“ Zugleich forderte er die Freilassung der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko.
Janukowitsch hatte zuvor angesichts anhaltender Proteste von Regierungsgegnern Jatsenjuk angeboten, den bisherigen Ministerpräsidenten Mikola Asarow zu ersetzen. Klitschko stellte er zudem in Aussicht, Jatsenjuks Stellvertreter zu werden (mehr hier).
Janukowitsch und Asarow sehen sich seit Monaten mit Protesten konfrontiert, die zuletzt von Kiew auch auf andere Städte übergriffen. Ursprünglicher Auslöser war die kurzfristige Ablehnung eines über Jahre hinweg vorbereiteten Partnerschaftsabkommens zwischen der Ukraine und der EU durch Janukowitsch, der die frühere Sowjetrepublik stattdessen enger an Russland anbinden will.