Politik

EU plant Ende von Roaming-Gebühren bis 2015

Die EU will die horrenden Handygebühren ins EU-Ausland bis Ende 2015 abschaffen. Auch jahrelange Vertragslaufzeiten mit Handyanbietern sollen verboten werden. Dadurch legt die EU eine wichtige Einkommensquelle der Telekom-Anbieter trocken.
24.02.2014 16:16
Lesezeit: 1 min

Das Europäische Parlament diskutiert eine Verschärfung der Telekom-Reformpläne von EU-Kommissarin Neelie Kroes. Der Industrieausschuss sollte am Montagabend über einen Bündel von Vorschlägen zu verbraucherfreundlichen Änderungen in der Branche abstimmen. Gefordert wird etwa eine frühere Abschaffung der Zusatzkosten bei Handytelefonaten im EU-Ausland. Diese Roaming-Gebühren soll es nach Vorstellungen der Parlamentarier nur noch bis zum 15. Dezember 2015 geben, wie aus EU-Dokumenten hervorgeht. Kroes plant das Ende erst für 2016.

Außerdem machen sich die Abgeordneten für die sogenannte Netzneutralität stark. Sie äußern in dem Papier die Befürchtung, dass Telekom-Konzerne eine Zwei-Klassen-Gesellschaft der Internet-Geschwindigkeit etablieren und Internetunternehmen wie Google oder Amazon stärker zur Kasse bitten, wenn diese Dienste mit höherem Tempo anbieten (mehr hier). Der europäische Telekom-Branchenverband ETNO, dem auch die Deutsche Telekom angehört, pocht dagegen darauf, dass unterschiedliche Typen des Internet-Verkehrs auch unterschiedlich behandelt werden müssen.

Das Vorhaben von Kroes könnte wichtige Einnahmequellen der Telekom-Unternehmen austrocknen. Neben der Abschaffung der Roaming-Gebühren will die Kommissarin vor allem, dass jahrelange Vertragslaufzeiten verboten und Verbraucherrechte gestärkt werden.

Sollte das EU-Parlament die Vorschläge des Ausschusses absegnen, müssen noch die Regierungen der 28 Mitgliedsländer zustimmen. Ein früherer Vorstoß zur Abschaffung der Roaming-Gebühren war am Widerstand der Regierungen gescheitert (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Ausblick: Deutsche Wirtschaft auf dem Tiefpunkt – Trendwende 2025 möglich?
03.06.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt wegen teurer Energie und dem Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auch in diesem Jahr nicht richtig vom...

DWN
Technologie
Technologie Google wirft die klassische Suche über Bord – das Ende der blauen Links
03.06.2025

Google krempelt seine Suche radikal um – KI ersetzt Linklisten, Gespräche ersetzen Klicks. Ist das der Anfang vom Ende des freien...

DWN
Politik
Politik Politische Zerreißprobe in Polen: Tusk stellt Vertrauensfrage nach Wahlschlappe
03.06.2025

Nach der Niederlage seines politischen Verbündeten Rafal Trzaskowski bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht...

DWN
Politik
Politik Ultimatum statt Diplomatie: Moskaus Bedingungen für einen Friedensvertrag
03.06.2025

Russland hat nach tagelangen Forderungen nun sein Memorandum für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht. Im Grunde...

DWN
Technologie
Technologie Toyota hebt ab – Autobauer setzt auf Flugtaxi-Revolution in den USA
03.06.2025

Mitten in der Krise der deutschen Flugtaxi-Pioniere investiert Toyota hunderte Millionen in ein US-Start-up – und setzt auf eine Zukunft...

DWN
Politik
Politik Iran kurz vor der Atombombe – und der Westen schaut zu
03.06.2025

Trotz internationaler Warnungen treibt der Iran sein Atomprogramm unbeirrt voran – mit Uranmengen, die für den Bau mehrerer Bomben...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...