Finanzen

Britische Staatsbank RBS wird zum Milliardengrab

Die wegen ihrer rüden Geschäftspraktiken gegen mittelständische Unternehmen in Verruf gekommene britische Staatsbank RBS hat im vergangenen Jahr 8,2 Milliarden Pfund Verlust gemacht. Seit ihrer Verstaatlichung hat die Bank noch nie Geld verdient.
27.02.2014 08:35
Lesezeit: 1 min

Der Staat ist nicht als Bankier geeignet - zumindest nicht in Großbritannien.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) will nach einem neuerlichen Milliarden-Verlust die Kosten massiv senken. Operativ habe das Minus 2013 bei 8,2 Milliarden Pfund gelegen, umgerechnet rund zehn Milliarden Euro, teilte das von der britischen Regierung kontrollierte Geldhaus am Donnerstag mit. Verantwortlich dafür waren unter anderem Sonderlasten für den Umbau des Instituts. Die Kosten sollen nun in den nächsten vier Jahren um fünf Milliarden Pfund gedrückt werden.

RBS wurde in der Finanzkrise mit Steuergeldern von umgerechnet 55 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch bewahrt. Seitdem kontrolliert die Regierung 81 Prozent der Anteile. Das Geldhaus hat bislang in jedem Jahr seit der Rettung 2008 rote Zahlen geschrieben.

Die bereits in zahlreiche Skandale verwickelte Bank war in Großbritannien massiv in die Kritik geraten. Sie hatte gesunde Mittelständler bewusst in finanzielle Schwierigkeiten gebracht, um von ihrer Notlage zu profitieren. Die RBS setzte zu diesem Zweck eine eigene Gesellschaft ein: Die „Global Restructuring Group“ (GRG).

Durch exorbitante Gebühren und Aufschläge sowie willkürliche Auflagen trieb die Bank die Firmen immer weiter in die Verschuldung. Damit nutzte sie die Notlage der Unternehmen aus und forcierte letztlich die Beschlagnahmung des Vermögens, um sich wertvolles Unternehmenseigentum zum Schleuderpreis einzuverleiben (mehr zu diesem Skandal hier).

Dies geht aus einer Untersuchung des Wirtschaftsfachmanns Lawrence Tomlinson aus dem gleichnamigen Tomlinson Report hervor.

Erst kürzlich gab die Bank bekannt, 30.000 Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...