Finanzen

Schweiz verrät Details zum Goldhandels-Boom

Lesezeit: 1 min
28.02.2014 00:05
Die Schweiz legt das erste Mal seit drei Jahrzehnten Details zu seinen Goldhandelspartnern offen. Seit 2005 haben sich die Gold-Importe verachtfacht, die Gold-Exporte versechsfacht. Fast die Hälfte des Schweizer Goldes geht nach Hongkong.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Schweiz legt zum ersten Mal seit 33 Jahren Details zu seinen Goldhandelspartnern offen. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EVZ) deklariert, woher die Schweiz Gold importiert und wohin Gold verkauft wird. Bislang war nur die Gesamtsumme aus Import und Export genannt worden.

Fast die Hälfte der Goldexporte gehen nach Hongkong (44 Prozent). Allein im Januar waren es 85 Tonnen. Das meiste Gold für den Import bezieht die Schweiz aus Großbritannien – 119 Tonnen im Januar, so die Statistik der EVZ.

Der Goldmarkt spielt für die Schweizer eine immer wichtigere Rolle: Seit 2005 hat sich der Wert der Gold-Importe verachtfacht, während sich jener der Ausfuhren versechsfachte.

Dass die Schweiz ihre Goldhandelstatistik seit 1980 verschleiert hielt, hat vor allem politische Gründe, so Sergio Rossi, Ökonomie-Professor zu 20Minuten. Die Schweiz habe damals bedeutende Mengen an Gold aus „Problemländern“ importiert, in denen die Arbeitsrechte teilweise oder gar nicht respektiert wurden. Als Beispiele nennt Rossi Südafrika zur Zeiten der Apartheid oder den Kongo.

Nur weil die Schweiz seine Goldhandelspartner offenlege, heiß das nicht, dass die Schweiz kein schmutziges Gold mehr beziehe, so Rossi.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) will nach eigenen Aussagen den Abbau und Handel von Gold sowohl sozial als auch nachhaltiger gestalten. Die zu diesem Zweck gegründete Swiss Better Gold Initiative (SBGI) besteht momentan allerdings aus nur einem Projekt in Peru. Jetzt wurde das erste Mal seit Start der SBGI Gold in die Schweiz geliefert - ganze 25 Kilogramm (mehr hier).

Wichtigster Handelspartner für die Schweiz ist China. Der massive Goldfluss nach Asien hält an. Schweizer Raffinerien fahren zusätzliche Schichten, um das Gold der westlichen Investoren für den asiatischen Markt in Münzen und kleinere Barren umzuschmelzen (hier).

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...