Die japanische Regierung treibt die Pläne zur Wiedereröffnung der zahlreichen Atomkraftwerke des Landes trotz der Katastrophe von Fukushima voran. Am Sonntag demonstrierten etwa 12.000 Atomkraft-Gegner in Tokio gegen die Pläne. Teilnehmer sagten der Japan Times, dass Japan auch Jahrzehnte lang als Industrie-Nation ohne Atomkraft ausgekommen sei. Statt die alten AKWs wieder zu eröffnen, sollte Japan auf Erneuerbare Energien setzen. Allerdings haben sich die Wähler bei Wahlen in Tokio gegen zwei Kandidaten entschieden, die in ihrem Wahlkampf als Kernkraft-Gegner aufgetreten waren.
In einer repräsentativen Umfrage hat sich vor einigen Wochen 80 Prozent der Befragten für einen Ausstieg aus der Atomkraft oder wenigstens für eine Reduktion der Zahl der Kernkraftwerke ausgesprochen.
Auch drei Jahr nach der Zerstörung der Anlage von Fukushima sind immer noch 267.000 Menschen aus der Region in Notunterkünften in anderen Gegenden untergebracht. Durch Krankheit und Stress seien 3.000 Menschen in den vergangenen Jahren gestorben oder hätten Selbstmord begangen, berichtet die Japan Times.
Bei dem Versuch, die Atomruine zu beseitigen, sind in den vergangenen Wochen so viele Schwierigkeiten aufgetreten, dass die Betreiber-Firma Tepco die Arbeiten zur Entsorgung auf ein Minimum zurückgefahren hat. Zwischenzeitlich sind nur wenige Personen im Einsatz. Ein US-Berater empfiehlt der japanischen Regierung, das verseuchte Wasser in den Ozean abzuleiten. Dies sei wesentlich weniger gefährlich als die Lagerung in Fukushima, berichtet der Guardian. China und Südkorea sowie die japanischen Fischer protestieren gegen die massive Ableitung des verseuchten Wassers in den Pazifik.