Politik

US-Sanktionen treffen russische Börsen

Lesezeit: 1 min
21.03.2014 12:18
US-Rating-Agenturen stuften die russische Kredidwürdigkeit herab. Zudem stellten die US-Firmen Visa und Mastercard ihren Zahlungsverkehr zur Rossija Bank ein. Die russischen Börsen brachen als Folge der Sanktionen deutlich ein.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Sanktionen der USA und EU belasten die russischen Börsen. Der Micex-Index fiel nach Handelsbeginn um 2,7 Prozent. Auch der RTS-Aktienindex gab um 3,5 Prozent nach. Auch der russische Rubel verlor gegenüber dem Dollar weiter an Wert.

Die US-Rating-Agenturen Standard & Poor‘s und Fitch stuften die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Russlands herab, wie FT berichtet.

„Amerikanische und europäische Banken und Investoren könnten sehr zurückhaltend darin sein, Russland unter den gegebenen Umständen weiter Geld zu leihen“, so Fitch in einer Stellungnahme.

Die russische Bank Rossija wurde mit Sanktion durch die USA belegt, weil dort angeblich „bedeutende Gelder der russischen Führung“ lägen. Die US-Firmen VISA und Mastercard stellten am Donnerstag jegliche Zahlungstransaktionen mit der Rossija Bank ein. Die Rossija Bank kündigte im Gegenzug „entsprechende Maßnahmen“ an, um die Interessen der Bankkunden zu gewährleisten.

Darüber hinaus belegten die USA 20 russische Bürger mit Sanktionen und bereiten weitere Maßnahmen gegen die russische Wirtschaft vor.

Die Aktien des größten russischen Gas-Produzenten Novatek fielen am Donnerstag um 9,5 Prozent. Novatek gehört zum Teil dem russischen Oligarchen Gennadi Timtschenko, dem sechst-reichsten Mann Russlands. Timtschenko befindet sich als einer von 20 Russen auf der Sanktionsliste der Amerikaner. Er hatte bereits bei Ausbruch des Krim-Konflikts und dem folgenden Einbruch der Moskauer Börse beträchtliche Summen seines Vermögens eingebüßt (mehr hier). Der französische Mineralöl-Konzern Total hält ebenfalls 16 Prozent der Novatek-Aktien.

Auch der viertgrößte Ölhändler der Welt, Gunvor, wurde von den Sanktionen getroffen. Die Sanktionen beeinträchtigten die Möglichkeit russischer Banken dem schwedischen Ölhändler Kredite zu geben. Die Zinsen auf Gunvors Anleihen steigen dramatisch von 7,4 auf 12,3 Prozent. Gennadi Timtschenko, dem 43 Prozent der Gunvor-Aktien gehörten, verkaufte seine Anteile am Mittwoch an den Mitbegründer des Unternehmens Torbjörn Törnqvist. So reagierte er noch rechtzeitig auf die am Donnerstag in Kraft getretenen Sanktionen gegen ihn.

Am Freitag wurde bekannt, dass die EU und die Ukraine den politischen Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet haben. Russlands Außenminister Lawrow bzeichnete dies als „einen Versuch, im geopolitischen Spiel zu punkten“ (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...