Politik

Ukraine: Polizei erschießt führenden Rechtsextremisten

Ein führendes Mitglied der Gruppe Rechter Sektor wurde von der Polizei erschossen. Nach ihm wurde wegen des Angriffs auf einen Staatsanwalt gefahndet. Ein ukrainischer Abgeordneter behauptet, der Mann wurde von Spezialeinheiten hingerichtet.
25.03.2014 15:29
Lesezeit: 1 min

Die ukrainische Polizei hat einen bekannten Rechtsextremisten auf der Flucht erschossen. Der Koordinator des Rechten Sektors für die West-Ukraine, Olexander Musitschko, habe bei seiner Festnahme in einem Lokal in der Region Riwne das Feuer die „Sokol“ Spezialeinheit eröffnet, teilte das Innenministerium am Dienstag in Kiew mit.

Die Männer hätten das Feuer erwidert und Musitschko getötet. Musitschko sei trotz der Aufforderung „Halt! Polizei“ durch ein Fenster gesprungen und habe auf die Polizei geschossen, sagte der stellvertretende Innenminister Wlodimir Jewdokimow. Nach Musitschko wurde wegen eines Angriffs auf einen Staatsanwalt sowie wegen Hooliganismus gefahndet.

Der unabhängige Abgeordnete Olexander Donij erklärte auf seiner Facebook-Seite, Musitschko sei exekutiert worden. „Zwei Fahrzeuge schnitten seinem Wagen den Weg ab. Er wurde herausgezerrt und in eines der Vehikel gezwungen. Dann wurde er zu Boden geworfen, die Hände auf dem Rücken zusammengebunden, danach zwei Schüsse ins Herz“, schrieb Donij ohne Angaben von Quellen.

Der Rechte Sektor spielte mit seinen militanten Mitgliedern eine führende Rolle bei den Protesten der Gegner des gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch auf dem Maidan in Kiew. Russland hat seine Intervention auf der Krim unter anderem mit dem Schutz russisch-stämmiger Bürger vor Faschisten gerechtfertigt. Auch in westlichen Staaten wird der Einfluss der extremen Nationalisten auf die neue Regierung kritisiert. Neben dem Rechten Sektor wird auch die Gruppe Swoboda als rechtsextrem gewertet. Sie stellt fünf hochrangige Mitglieder der neuen Regierung. Der Chef des Rechten Sektors, Dmitro Jarosch, will sich bei den Wahlen am 25. Mai um das Amt des Präsidenten bewerben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...