Russland hat die Öllieferungen von der Förderplattform „Priraslomnoje“ in der Arktis aufgenommen. Präsident Wladimir Putin begrüßte am Freitag die Aufnahme der Ölförderung in der Arktis als Stärkung der heimischen Wirtschaft. Zudem werde Russland mit diesen Öllieferungen seinen Anteil am weltweiten Energiemarkt steigern. Der Präsident hat die Überwachung von Projekten der Energieversorgung zur Chefsache erklärt.
Das Erdölunternehmen Gazprom Neft belud den ersten Tanker mit 70.000 Tonnen Erdöl. Russland will mit der Ausbeutung der Ölvorkommen die in Westsibirien langsam zur Neige gehenden Vorräte ersetzen.
Gegen das Projekt protestierten Umweltschützer bisher vergeblich. Eine Greenpeace-Gruppe näherte sich im vergangenen Jahr der Plattform mit einem Eisbrecher. Die russische Küstenwache beschlagnahmte das Schiff und nahm rund 30 Menschen an Bord fest. Sie wurden zwei Monate lang festgehalten. Greenpeace-Ölexperte Jörg Feddern erklärte, Gazprom ignoriere alle Warnungen, dass ein Ölunfall in der Arktis nicht beherrschbar sei. Der Notfallplan des Unternehmens sei eine Farce.