Politik

Separatisten-Führer bezeichnet festgehaltenen Militärbeobachter als Kriegsgefangene

Die verschleppten OSZE-Beobachter, darunter vier Deutsche, sind weiterhin in der Gewalt von pro-russischen Separatisten. Der Führer hat die Militär-Beobachter als Kriegsgefangene bezeichnet und verdächtigt sie der Spionage.
26.04.2014 10:28
Lesezeit: 1 min

Pro-russische Separatisten hatten am Freitag im Osten der Ukraine 13 OSZE-Beobachter, darunter vier Deutsche verschleppt (mehr hier). Derzeit liefen „intensive Bemühungen für die Lösung des Problems,“ sagte der Sonderbeauftragte der OSZE für die Ukraine, Tim Guldimann, dem WDR. Zum weiteren Vorgehen wollte er sich nicht äußern.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier forderte seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow nach Angaben aus Diplomatenkreisen auf, alles zu tun, damit das OSZE-Team sofort freigelassen werde. Im Gespräch mit Lawrow habe Steinmeier seine Besorgnis über den Fall zum Ausdruck gebracht, hieß es. Am späten Abend habe das Auswärtige Amt noch einmal bei der russischen Botschaft interveniert.

Der selbsternannte Bürgermeister der Stadt Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, bezeichnete die Militär-Beobachter als „Kriegsgefangene“. Er verdächtigte sie der Spionage. „Sie sind für uns keine OSZE-Beobachter, sie hatten eine andere Mission.“

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums gehören der Gruppe neben den Deutschen jeweils ein Militärbeobachter aus Tschechien, Polen, Schweden und Dänemark an. Die Bundesrepublik führt den Militärbeobachtereinsatz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Er hat nichts mit dem Einsatz der diplomatischen OSZE-Beobachter zu tun, der parallel stattfindet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...