Politik

Brasilien: Gewaltsame Ausschreitungen bei Streik

Der Streik der U-Bahn-Angestellten in Sao Paolo ist eskaliert. Die brasilianische Militärpolizei ging mit Gummigeschossen und Tränengas gegen die Arbeiter vor. In Sao Paolo ist der Verkehr durch den Streik fast zum Erliegen gekommen.
07.06.2014 13:38
Lesezeit: 1 min

Die brasilianische Militärpolizei ist am Freitag mit Demonstranten aneinandergeraten. Im Untergrund des Metro-Systems von Sao Paulo bedrohten Einsatzkräfte Demonstranten mit Waffen. Ein Mann versuchte, einen der Polizisten zu beruhigen und ihn dazu zu bringen, sein Gewehr zu senken - jedoch ohne Erfolg.

Mit Gummigeschossen, Schlagstöcken und Tränengas gingen die Polizisten schließlich auf die Demonstranten los, um diese aus der Metrostation zu vertreiben. Die Station wurde dann aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Die Behörden argumentierten, dass die Streikenden die Stationen auch blockierten, um arbeitswillige Angestellte von ihrem Job abzuhalten.

In der Millionenmetropole Sao Paulo, wo mehrere Spiele ausgetragen werden, ist der Verkehr in weiten Teilen durch den Streik der U-Bahn-Angestellten zum Erliegen gekommen. Die Arbeiter der Metro von Sao Paolo befinden sich bereits seit Donnerstag im Streik, nur eine Woche vor dem Beginn der Weltmeisterschaft. Von 63 Metro-Stationen waren am Freitag nur 32 geöffnet. Davon waren über 4.6 Millionen Pendler betroffen. In den vergangenen Wochen wurden wegen Verzögerungen auf Baustellen immer wieder Zweifel laut, ob Brasilien die Weltmeisterschaft stemmen kann.

Betroffen von den Metro-Streiks sind auch die Linien zum Stadion, wo kommenden Donnerstag Gastgeber Brasilien gegen Kroatien antritt. Wegen des Streiks bildeten sich am Freitag in der Millionenmetropole lange Staus.

Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten beleuchten die Hintergründe der Lage in Brasilien in der Rubrik "Das andere Tagebuch". Bisher erschienen:

Teil 1: Die Revolution hat in Brasilien Feuer gefangen

Teil 2: Brasilien: Künstler protestieren gegen die Fußball-WM

Teil 3: Brasilien: Von der Fußball-WM profitieren Konzerne, Politiker und Banken

Teil 4: Weltmeister: Deutsche Waffen-Industrie verdient prächtig mit der Fußball-WM

Teil 5: Brasilien: Staudamm-Bau mit Methoden einer Militär-Diktatur

Teil 6: Wer ist die rätselhafte Dilma Rouseff?

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rotterdam rüstet auf: Bereitet sich Europa heimlich auf den Ernstfall vor?
10.07.2025

NATO-Schiffe, Munitionsumschlag, Militärmanöver: Europas größter Hafen wird zur strategischen Drehscheibe – bereitet sich der...

DWN
Politik
Politik Misstrauensvotum gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Politik-Beben in Brüssel
09.07.2025

Am Donnerstag muss sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen einem Misstrauensvotum im Parlament stellen. Konkret werfen der Rumäne...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...