Politik

Die Spanier haben kein Vertrauen mehr in die Monarchie

Lesezeit: 1 min
20.06.2014 00:26
Die Krönung des neuen Königs Felipe wurde in Spanien von Protesten begleitet. In der Abdankung seines Vaters Juan Carlos I. sehen viele Spanier eine Gelegenheit, die Monarchie abzuschaffen. Die Polizei hat mehrere Demonstranten mit republikanische Fahnen verhaftet.
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Die Parade zur Krönung des Prinzen Felipe zum neuen König von Spanien war schlecht besucht. Im Vergleich zur Krönung seines Vaters Juan Carlos I. vor 39 Jahren, säumten am Donnerstag deutlich weniger Untertanen Madrids Straßen. Auch die Feierlichkeiten fielen wegen der Finanzkrise bescheidener aus. Das Königshaus wollte sich durch unnötigen Pomp nicht noch mehr Erbitterung in der Bevölkerung zu erzeugen. König Juan Carlos hatte Anfang Juni überraschend abgedankt und soll künftig eine Rente von seinem Sohn zugeteilt bekommen. Das Königshaus kostet die spanischen Steuerzahler jährlich 7,7 Millionen Euro, der König allein bekommt davon 300.000 Euro und verteilt weitere 400.000 Euro an seine Familie.

Landesweit wurde die Krönung Felipes von Protesten gegen die Monarchie begleitet. In Madrid wurde mehrere Personen wegen dem Schwenken republikanischer Fahnen festgenommen, wie die spanische Zeitung El Diario berichtete. Die dreifarbigen Flaggen gelten als Zeichen des Protests gegen die Monarchie, weil sie an den kastillischen Aufstand gegen die Herrschaft König Karls I. Vor rund 500 Jahren erinnern. In Barcelona hüllten Demonstranten die „Plaza Juan Carlos“ in Rot-Gelb-Lila.

Die Protestler fordern ein Referendum über die Abschaffung der Monarchie.Seit dem Rücktritt des ungeliebten Alt-Königs Juan Carlos hat die republikanische Bewegung Aufwind bekommen. Viele Spanier sehen in dem Rücktritt eine Gelegenheit, die Monarchie entgültig loszuwerden und gehen von Andalusien bis nach Berlin gegen das steuerfinanzierte Königshaus auf die Straße. Bei der Demonstration in Barcelona sagte der Chef der linksökonomischen Partei ICV Joan Herrera, die Ernennung Felipes sei „kein Akt der Krönung, sondern der Aufzwingung.“


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