Politik

Israel beruft 40.000 Reservisten ein

Die israelische Armee zieht Tausende Reservisten für einen möglichen Einsatz im Gazastreifen ein. Das Militär hatte die Truppen angefordert, um sich für eine Bodenoffensive zu rüsten. Verteidigungsminister Jaalon warnte, dieser Konflikt sei nicht von kurzer Dauer.
08.07.2014 18:58
Lesezeit: 1 min

Die israelische Armee mobilisiert Tausende Reservisten für einen möglichen Einsatz im Gazastreifen. Wie die Times of Israel berichtet, billigte das Kabinett am Dienstag den Einzug von 40.000 Reserve-Soldaten. Der israelische Militärchef hatte die zusätzlichen Truppen angefordert, um sich für eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen zu rüsten.

Die israelische Armee stützt sich zu einem erheblichen Teil auf Reservisten. In Israel müssen Männer und Frauen mindestens bis zu ihrem 40. Lebensjahr Reservedienst leisten.

Israel schließt als Reaktion auf palästinensische Raketenangriffe eine Bodenoffensive im Gazastreifen nicht aus. „Wir bereiten uns auf eine Schlacht gegen die Hamas vor, die nicht in wenigen Tagen vorbei sein wird“, erklärte Verteidigungsminister Mosche Jaalon am Dienstag. Die Streitkräfte griffen am frühen Morgen aus der Luft und vom Mittelmeer aus etwa 50 Ziele an, darunter Wohnhäuser. Allein bei einem dieser Angriffe wurden nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und etwa 25 verletzt. Anwohnern zufolge gehörte das attackierte Gebäude der Familie eines Hamas-Mitglieds. Die radikal-islamische Organisation drohte dem jüdischen Staat mit einem „Erdbeben“. Die Region steht vor einer Gewalteskalation wie zuletzt 2012, als Israel und die Hamas einen achttägigen Krieg gegeneinander führten.

Nach israelischen Angaben wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Raketen vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert. Einige wurden von einem Abwehrsystem zerstört. Zwei Menschen wurden durch Splitterteile verletzt. Von den Angriffen war indirekt auch das deutsche Kreuzfahrtschiff Aida Diva betroffen, das am Montagabend aus dem israelischen Hafen Aschdod auslief. Nach Angaben der Reederei landeten auf dem Deck kleine Partikel, die von Abwehrraketen stammen könnten. Es gab keine Verletzten oder Schäden am Schiff, wie das Unternehmen mitteilte. Das Auswärtige Amt verschärfte wegen des Vorfalls seine Sicherheitshinweise für die Region.

Die israelischen Behörden forderten Bewohner unweit des Gazastreifens auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Verteidigungsminister Jaalon erklärte, Raketenangriffe auf israelische Städte würden nicht hingenommen. Die Armee sei bereit, den Einsatz gegen die Hamas mit allen verfügbaren Mitteln auszuweiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...