Politik

Krieg im Internet: US-Regierung sucht 6.000 Cyber-Experten

Lesezeit: 1 min
09.07.2014 02:19
Die US-Regierung will 6.000 zusätzliche Cyber-Experten anstellen, um die nationale Sicherheit zu stärken. Über Stipendien will die Obama-Regierung junge IT-Fachkräfte davon abhalten, in die Privatwirtschaft zu gehen. Sie sollen statt dessen als Analysten und Agenten in der staatlichen Überwachung tätig werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel plant, die Cyber-Mitarbeiter des Pentagon bis 2016 um ein Dreifaches zu verstärken. Auch das FBI will im kommenden Jahr seine Cyber-Abteilung mit 1.000 Cyber-Agenten und 1.000 Analysten stärken. Die Nachfrage für Sicherheitsspezialisten in den USA ist groß, daher unterstützt die Regierung ihre Nachwuchskräfte schon während des Studiums.

Das Regierungsprogramm CyberCorps deckt die Studiengebühr, Bücher und berufliche Weiterentwicklung der Studenten im Bereich der Cyber-Sicherheit ab. Das Stipendium umfasst zusätzlich eine Barzahlung zwischen 20.000 und 30.000 Dollar pro Jahr. Die Höhe hängt davon ab, ob der Student einen Bachelor-, Master- oder einen Doktortitel anstrebt. Die Studienhilfe ist auf drei Jahre angesetzt. Nach Abschluss seines Studiums erwartet die Regierung, dass der Absolvent für einige Jahre in ihren Diensten bleibt.

Bloomberg Businessweek berichtet, dass im Januar 1554 Absolventen das CyberCorps-Programm abgeschlossen haben. Die NSA ist mit der Rekrutierung von 142 CyberCorps-Absolvent zwischen 2007 bis 2012 größter Kunde des Programms.

Im Gegensatz zu vielen anderen Regierungsprogrammen, wurde hier das Budget in den letzten drei Jahren auf 45 Millionen Dollar pro Jahr verdreifacht, sagt Victor Piotrowski, CyberCorps-Programmdirektor bei der National Science Foundation.

Die Anforderungen für den Beruf sind hoch. So müssen sich die Absolventen auf der Ebene der Hardware als auch der systemnahen Software als Experten beweisen. Außerdem müssen die Teilnehmer US-Bürger sein. Diese Regelung schließt gleich 70 Prozent der Master-Absolventen im Bereich der technischen Informatik aus. Ein weiterer Faktor ist, dass die Regierung nicht so viel Lohn wie die Privatwirtschaft zahlen kann.

„Wenn man nicht 100.000 Dollar als Einstiegsgehalt einrechnet, glaube ich, dass es schwierig wird, diese Jungs zu locken", so Goldene Richard, Professor der Universität von New Orleans. Einer seiner Schüler, dessen Master-Abschluss von dem Regierungsstipendium finanziert wurde, ging nach seinem Abschluss zu einem Privatunternehmen, weil dieses ihm mehr als 150.000 Dollar pro ein Jahr anbot.

Überdies besteht eine Diskrepanz zwischen der Regierungsbürokratie und der Kultur der Cyber-Forscher. So neigen Cyber-Forscher eher dazu, allein und unabhängig zu arbeiten und nicht für den Staat.

Aber es sind nicht nur Regierungsbehörden, die verzweifelt auf der Suche nach Cyber-Spezialisten sind. Laut einer Umfrage des Ponemon Instituts sind fast vier von zehn Stellenausschreibungen in dem Bereich IT-Sicherheit 2013 unbesetzt geblieben.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Girokonto-Vergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...