Politik

USA: Nestlé gräbt Indianern das Grundwasser in den Reservaten ab

Lesezeit: 1 min
17.07.2014 00:02
Der Nahrungsmittel-Konzern Nestlé zapft Indianern in einem US-Reservat das Grundwasser ab. Das Wasser wird anschließend in Flaschen abgefüllt und verkauft. Durch diese Praxis könnte das ohnehin trockene Gebiet komplett verdorren.

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé zapft Indianern in den USA ihr Grundwasser ab. Das Wasser wird für seine Getränke-Marke „Pure Life“ genutzt. Doch die US-Regierung hat keinerlei Eingriffsrechte, weil sich das Grundwasser im Reservat der Morongo-Indianer in Riverside County befindet.

„Jeder darf hier das Grundwasser nutzen. Es ist nur eine Schande, dass das Wasser nicht der Bevölkerung zugute kommt, sondern exportiert wird“, zitiert The Desert Sun den Vorsitzenden der Firma Desert Water Agency, David Luker. Desert Water Agency ist für die Wasserversorgung in der Region zuständig.

Doch das Indianer-Reservat hat ein Wüsten-Ökosystem. Das Abzapfen des Grundwassers könnte schon in wenigen Jahren zu einer totalen Dürre führen. Nestlé will keine Auskunft über die bisher abgezapfte Wasser-Menge geben. Auch Nestlé-Chef Paul Bulcke ist zu keiner Stellungnahme bereit. Die Verwaltung von Riverside County hingegen ist erfreut über die Aktivitäten von Nestlé.

„Die beste Verwendung des Grundwassers findet sich in der Verarbeitung zu Trinkwasser“, sagt die Ortsvorsteherin von Riverside County, Marion Ashley. Nestlé schaffe zudem Arbeitsplätze in der Region. Die Menschen profitieren von der Anwesenheit des Unternehmens.


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...