Technologie

Medizin-Nobelpreis geht an Erforscher des Orientierungssinns

Der Brite John O'Keefe und die Norweger May-Britt Moser und Edvard Moser erhalten den Medizin-Nobelpreis für ihren Erforschung des menschlichen Orientierungssinnes. Bestimmte Gehirnzellen bilden eine Art „inneres GPS“ und schaffen so eine Karte des Raums, der uns umgibt. Mit der Entdeckung wurde ein Jahrhundert-Rätsel gelöst, so das Nobel-Komitee.
06.10.2014 13:13
Lesezeit: 1 min

Der Medizin-Nobelpreis geht an den US-britischen Hirnforscher John O'Keefe und seine norwegischen Kollegen May-Britt Moser und Edvard Moser für ihre Beiträge zur Erforschung des menschlichen Orientierungssinns.

Sie entdeckten Zellen, die eine Art „inneres GPS" im Gehirn bildeten, erklärte das Nobel-Komitee am schwedischen Karolinska Institut am Montag. So lösten die Preisträger ein Problem, das Philosophen und Wissenschaftler über Jahrhunderte hinweg beschäftigt habe: „Wie erzeugt das Gehirn eine Karte des Raums, der uns umgibt, und wie können wir uns durch eine komplexe Umgebung navigieren?"

Der Preis ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen dotiert, etwa 880.000 Euro.

Die Forscher arbeiten bereits seit 1983 zusammen und gründeten ein gemeinsames Labor im Jahr 1996. Die Grundlagen für ihre Arbeit legte O’Keefe jedoch bereits 1973, als er einen Zelltypus im Hippocampus im Gehirn einer Ratte entdeckte. Diese Platz-Zelle (place-cells) war immer dann aktiv, wenn sich das Versuchstier an einer bestimmten Stelle im Raum aufhielt. An einer anderen Stelle waren wiederum andere Zellen aktiv.

Im Jahr 2005 entdeckte das Ehepaar Moser dann eine weitere Komponente des Positions-Systems: Nervenzellen kreieren ein Koordinatensystem und ermöglichen dadurch präzise Positionsbestimmungen.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...