Finanzen

Reuters: EZB will Unternehmensanleihen kaufen, FT dementiert

Reuters will erfahren haben, dass die EZB den Ankauf von Unternehmensanleihen plant. Die FT dementiert den Plan. Die Börsen reagierten unmittelbar auf beide Meldungen.
21.10.2014 13:24
Lesezeit: 1 min

Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt Reuters zufolge im Kampf gegen die Konjunkturflaute eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Die Nachrichtenagentur berichtet am Dienstag, dass die Notenbanker hinter den Kulissen den Aufkauf von Unternehmensanleihen vorbereiteten. „Der Druck in diese Richtung ist hoch“, sagte ein mit den Debatten in der EZB-Spitze vertrauter Insider Reuters. Möglicherweise werde sich der EZB-Rat in seiner Sitzung Anfang Dezember offiziell damit beschäftigen. Eine Entscheidung zu diesem Zeitpunkt sei denkbar, aber nicht sicher. Mit dem Kauf der Unternehmensanleihen könnte dann wohl frühestens im ersten Quartal kommenden Jahres begonnen werden.

Die FT meldete kurz darauf, dass die EZB dies nicht plane. Die Zeitung meldet, dass auch die Diskussionen darüber nicht intensiviert worden seien.

Sie haben zur Ankurbelung der Konjunktur und der unerwünscht niedrigen Teuerung erst in den vergangenen Monaten ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu zählen unter anderem Geldspritzen für Banken und der massenhafte Aufkauf von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen. Mit dem Kauf letztgenannter Papiere hatten sie erst am Montag begonnen.

„Nach Ansicht vieler im EZB-Rat hat sich aber das Konjunkturbild zuletzt ins Negative verschoben“, sagte einer der Insider zu Reuters. Es wachse bei der Notenbank die Befürchtung, dass die bislang beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichen könnten. Der Aufkauf von Unternehmensanleihen wäre ein nächster Schritt, um mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Ein EZB-Sprecher sagte, der EZB-Rat habe keine Entscheidung getroffen.

Die „Zentralbank der Zentralbanken“ warnt seit Monaten und in regelmäßigen Abständen deutlich vor einer erneuten Finanzkrise: Die lockere Geldpolitik der Notenbanken weltweit führe zu einer Gefahr für die Finanzstabilität. Die Märkte wiegen sich zudem in einer trügerischen Ruhe. Die Situation erinnere an das Krisenjahr 2008. Doch die Warnungen der BIZ verhallen ungehört.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verkaufen: Die 10 häufigsten Fehler beim Unternehmensverkauf
07.06.2025

Was Unternehmer beim Verkauf ihres Unternehmens falsch machen – und wie selbst starke Zahlen durch fehlende Strategie, überzogene...

DWN
Politik
Politik Ehegattennachzug stagniert: Rechtliche Hürden beim Sprachnachweis
07.06.2025

Die Zahl der Visa für den Ehegattennachzug nach Deutschland ist rückläufig. Gleichzeitig bestehen weiterhin sprachliche und rechtliche...

DWN
Panorama
Panorama Ausweis, Ticket & Co.: Was Sie vor einem Urlaubsflug beachten sollten
07.06.2025

Check-in, Sicherheitscheck und Sprint zum Gate: Der Start in den Urlaubsflug kann am Flughafen schnell im Stress enden. Das lässt sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...