Deutschland

Merkel gibt Deutscher Welle 10 Millionen Euro mehr pro Jahr

280 Millionen Euro fließen ab sofort jährlich in den Staatssender Deutsche Welle. Das ist eine jährliche Erhöhung um zehn Millionen Euro. Der zusätzlich zu den öffentlich-rechtlichen Anstalten vom Steuerzahler finanzierte Sender will sich unter anderem stärken gegen den russischen Präsidenten Putin positionieren.
04.11.2014 23:18
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung gibt dem staatlichen Auslandssender Deutsche Welle zehn Millionen Euro mehr im Jahr. Insgesamt ergibt sich für die Jahre 2014 bis 2017 ein Etat von jährlich 280 Millionen Euro für rund 3.000 Mitarbeiter.

Diese Summen sind nicht Teil der etwa 8 Milliarden Euro, die die Deutschen als Zwangsverpflichtete zur Rundfunkgebühr bezahlen müssen. Die Deutsche Welle ist ein über Steuern finanzierter Sender, den sich das Land zusätzlich zu seinem weit verzweigten Netz an öffentlich-rechtlichen Sendern leistet.  

Erst kürzlich hatte der Chefredakteur der Deutschen Welle angekündigt, den Sender stärker gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin positionieren zu wollen.

Die Deutsche Welle, die im Kulturministerium angesiedelt ist, soll ihre wöchentliche Reichweite verdoppeln und künftig auf 150 Millionen Zuseher steigern. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Welle und ARD, ZDF und Deutschlandradio noch weiter auszubaut werden, so die Bundesregierung in einer Stellungnahme.

Dazu erklärt die zuständige Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters:

„Die Deutsche Welle mit ihrem globalen Angebot im TV, Internet und Radio ist eine bedeutende Politik- und Kulturbotschafterin Deutschlands in der Welt. Sie verbreitet Werte und Perspektiven wie Freiheit, den Schutz der Menschenrechte, sozialem Ausgleich und Mitbestimmung, für die Deutschland als demokratischer Rechtsstaat steht. Mit Blick auf die wachsende Konkurrenz zu anderen Auslandssendern begrüßt die Bundesregierung, dass die Deutsche Welle ihre Position im internationalen Vergleich hinsichtlich Akzeptanz und Reichweite verbessern will. Wegen der international veränderten Mediensituation muss die Deutsche Welle ihre Angebote anpassen, um ihren Programmauftrag mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch künftig erfüllen zu können und auf den internationalen Medienmärkten präsent zu bleiben. …

Obgleich die Konsolidierungsbemühungen des Bundeshaushalts weiter anhalten, sieht die aktuelle Finanzplanung des Bundes für den Zeitraum der Aufgabenplanung erstmals seit Jahren eine Erhöhung des Bundeszuschusses vor. Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, erklärt: „Die Bundesregierung erkennt damit ausdrücklich den Stellenwert der Deutschen Welle als mediale Stimme Deutschlands in der Welt an und setzt den Auftrag des Koalitionsvertrages um, die Deutsche Welle dauerhaft und spürbar zu stärken.“

Auf der Grundlage des Deutsche-Welle-Gesetzes nimmt die Bundesregierung zu den inhaltlichen Aspekten des Entwurfs der Aufgabenplanung der Deutschen Welle Stellung. Die Deutsche Welle ist ein unabhängiger Sender und Mitglied der ARD.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...