Eine Mehrheit der Schweizer Wähler lehnt einer Umfrage zufolge einen Gesetzesentwurf ab, der die Schweizer Notenbank zu einer deutlichen Erhöhung ihrer Goldreserven verpflichten würde. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GfS Bern sprachen sich 47 Prozent gegen die Vorlage aus, 38 Prozent waren dafür und 15 Prozent unentschieden, wie GfS am Mittwoch mitteilte. Das Meinungsforschungsinstitut hatte die Umfrage im Auftrag der Radio und Fernsehgesellschaft SRG rund 1.400 Wähler befragt. Die Abstimmung findet am 30. November statt und bis dahin dürfte die Nein-Quote nach Einschätzung der GfS noch steigen.
Die von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) unterstützte Initiative verlangt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) mindestens 20 Prozent ihrer Bilanzsumme in Gold halten muss und überdies kein Gold mehr verkaufen darf. Regierung, Parteien und auch die SNB lehnen die Initiative ab. Sie argumentieren, dass die Handlungsfreiheit der Notenbank stark eingeschränkt und die Verteidigung der Euro-Kursuntergrenze von 1,20 Franken erschwert würde.
Auch die meisten Politiker, Parteien und Medien lehnen die Gold-Initiative ab. Investoren wie der aus der Schweiz stammende Marc Faber unterstützen sie dagegen: Faber ist der Meinung, dass die geforderten 20 Prozent der Bilanzsumme sogar zu wenig seien.
Noch vor wenigen Wochen hatte eine SRG-Umfrage das Schweizer Establishment aufgeschreckt: Da hatte es noch eine knappe Mehrheit für die Gold-Initiative gegeben.