Finanzen

Interbanken-Markt in Russland mit Anzeichen von großer Nervosität

Russische Banken wollen sich gegenseitig kein Geld mehr leihen. Die Finanzinstitute trauen sich gegenseitig nicht mehr. Der Zinssatz für dreimonatige Interbank-Kredite liegt auf dem höchsten Stand seit 2005.
18.12.2014 14:33
Lesezeit: 1 min

Russischen Banken werden bei der gegenseitigen Kreditvergabe immer vorsichtiger. Der Zinssatz für dreimonatige Interbank-Kredite liegt auf dem Höchststand seit 2005.

Der dreimonatige MosPrime-Zinssatz, auch MosPrime-Rate genannt, ist auf 28,3 Prozent geklettert. Am Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 lag der Zinssatz bei 27,6 Prozent. Die russische Wirtschaft hat aufgrund westlicher Sanktionen und dem Ölpreis-Verfall Rückschläge hinnehmen müssen. Diese beiden Faktoren spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des MosPrime-Zinssatzes.

Aber ein weiterer Grund für den MosPrime-Anstieg ist, dass russische Banken sich derzeit untereinander nicht trauen. Es herrscht eine große Unsicherheit über den Zustand des jeweils anderen Finanzinstituts, berichtet die Financial Times.

Schließlich heben zahlreiche Bankkunden ihre Rubel von ihren Bankkonten ab und wandeln sie in Dollar oder Euro um.

Zudem sind russische Unternehmen gefährdet, die ihren Umsatz in Rubel erhalten, aber Kredite in Fremdwährungen wie Dollar oder Euro aufgenommen haben. Den Banken drohen zahlreiche Ausfälle von notleidenden Krediten, da die Unternehmen nicht in der Lage sein werden diese Kredite zu bedienen.

 

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