Finanzen

Banken gehen Euro-Scheine aus: Schweizer wollen Deutschland zum Einkauf stürmen

Lesezeit: 1 min
16.01.2015 16:58
Die Schweizer Banken müssen ihre Euro-Noten rationieren. Die Nachfrage ist vor allem in grenznahen Regionen hoch. Für die Schweizer ist der Euro billiger geworden. Viele wollen daher am Wochenende nach Deutschland reisen, um einzukaufen.
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Der Kurssprung des Schweizer Frankens zum Euro nach der Abschaffung des Mindestkurses hat in der Schweiz die Nachfrage nach Euro-Banknoten sprunghaft erhöht. Vor allem grenznahen Banken wie der Thurgauer Kantonalbank (TKB) gingen die Euro-Scheine aus. Teilweise wurden sie rationiert. „Wir spürten vor allem gestern aber auch heute eine sehr große Nachfrage nach Euro sowohl bei den Bancomaten als auch an den Bankschaltern“, sagte eine Sprecherin der TKB. An grenznahen Standorten wie Kreuzlingen am Bodensee seien die Euros ausgegangen. „Wir konnten gestern Abend noch einmal bestellen, haben aber nicht so viel erhalten, wie wir gerne gehabt hätten.“ Schweizer Verbraucher wollen offensichtlich am Wochenende in Scharen nach Deutschland zum Einkaufen reisen, da es dort wegen des schwächeren Euro für sie nun billiger geworden ist.

Die Kantonalbank von Basel Land wechselt nur noch für bestehende Kunden Franken gegen Euro. „Die Menge der verfügbaren Euro-Noten ist aktuell beschränkt“, teilte die Bank auf ihrer Internet-Seite mit. Es könnten nur noch 1.000 Euro pro Kunde und Tag verkauft werden. Geldautomaten würden derzeit nicht mit Euro nachgefüllt. Die Bank empfiehlt ihren Kunden mit Kreditkarten zu zahlen. Leserfotos auf der Website der Zeitung 20Minuten zeigten eine Reihe weiterer Banken, die per Aushang schon an der Eingangstür mitteilten, dass keine Euro-Noten mehr zu haben sind. Bei der Bank Postfinance können etwa vorübergehend gar keine Euro-Noten mehr aus den Bankomaten gezogen werden, berichtet die NZZ. Wie viele Euro bei TKB seit gestern bezogen wurden, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am Vortag überraschend die Abkehr vom Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro bekanntgegeben. Darauf stürzte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Franken zeitweise deutlich unter einen Franken ab. Danach pendelte sie sich um die Parität ein. Zuletzt kostete ein Euro noch 0,9980 Franken.


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