Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien steigt leicht. Von Oktober bis Dezember lag sie um 30.100 höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt des Landes am Donnerstag in Madrid mitteilte. Die Arbeitslosenquote beträgt damit 23,7 Prozent - in Europa ist sie nur in Griechenland noch höher. Insgesamt haben 5,4 Millionen Spanier keinen Job, was gut 3,5 Millionen mehr sind als vor Beginn der Wirtschaftskrise vor sieben Jahren.
Der spanische Wirtschaftsminister De Guindos bezeichnete die Zahlen als „zweifellos gute Nachricht“, wie die spanische Wirtschaftszeitung Cinco Días berichtet. Für das Gesamtjahr 2014 fällt die Bilanz nach spanischen Medienberichten eher positiv aus, da die Arbeitslosenquote in den ersten drei Quartalen des Jahres gefallen war. So entstanden im vergangenen Jahr 434.000 neue Arbeitsplätze und damit so viele wie seit Krisenbeginn nicht mehr. Der Internationale Währungsfonds hob daher seine Prognose für das Wachstum der spanischen Wirtschaft in diesem Jahr von 1,7 auf 2,0 Prozent an.
Kritiker bemängeln jedoch vor allem die Qualität der neu entstandenen Stellen. Diese seien zu großen Teilen befristete Zeitverträge und Teilzeitverträge, vielfach auch "Selbstbeschäftigung", wie etwa El Diario berichtet. Demnach bestätige die Statistik, dass immer mehr Spanier versuchten, sich durch selbstständige Arbeit auf eigene Rechnung am Arbeitsmarkt zu behaupten. Diese Selbstständigen fallen damit zwar aus der Arbeitslosenstatistik, arbeiten jedoch zu 90 Prozent völlig allein und hätten keine sichere Beschäftigung.