Politik

Spanien meldet Anstieg bei Arbeitslosen und Billig-Jobs

Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien steigt. Im letzten Quartal waren 30.100 Spanier mehr arbeitslos als im Vorquartal. Im Jahresvergleich wurden zwar wieder mehr neue Stellen geschaffen, allerdings wuchsen vor allem die prekären und unsicheren Beschäftigungsverhältnisse.
22.01.2015 23:27
Lesezeit: 1 min

Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien steigt leicht. Von Oktober bis Dezember lag sie um 30.100 höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt des Landes am Donnerstag in Madrid mitteilte. Die Arbeitslosenquote beträgt damit 23,7 Prozent - in Europa ist sie nur in Griechenland noch höher. Insgesamt haben 5,4 Millionen Spanier keinen Job, was gut 3,5 Millionen mehr sind als vor Beginn der Wirtschaftskrise vor sieben Jahren.

Der spanische Wirtschaftsminister De Guindos bezeichnete die Zahlen als „zweifellos gute Nachricht“, wie die spanische Wirtschaftszeitung Cinco Días berichtet. Für das Gesamtjahr 2014 fällt die Bilanz nach spanischen Medienberichten eher positiv aus, da die Arbeitslosenquote in den ersten drei Quartalen des Jahres gefallen war. So entstanden im vergangenen Jahr 434.000 neue Arbeitsplätze und damit so viele wie seit Krisenbeginn nicht mehr. Der Internationale Währungsfonds hob daher seine Prognose für das Wachstum der spanischen Wirtschaft in diesem Jahr von 1,7 auf 2,0 Prozent an.

Kritiker bemängeln jedoch vor allem die Qualität der neu entstandenen Stellen. Diese seien zu großen Teilen befristete Zeitverträge und Teilzeitverträge, vielfach auch "Selbstbeschäftigung", wie etwa El Diario berichtet. Demnach bestätige die Statistik, dass immer mehr Spanier versuchten, sich durch selbstständige Arbeit auf eigene Rechnung am Arbeitsmarkt zu behaupten. Diese Selbstständigen fallen damit zwar aus der Arbeitslosenstatistik, arbeiten jedoch zu 90 Prozent völlig allein und hätten keine sichere Beschäftigung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...