Uber hat angekündigt, fahrerlose Autos für seinen Fahr-Dienst zu entwickeln. Eine Fabrik in Pittburgh wurde als Forschungseinrichtung dazu bereits eröffnet. Durch die Einsparung der Personalkosten will der Taxidienst langfristig günstiger werden. Auf dem Unternehmensblog erklärt Uber, zur Entwicklung eine Zusammenarbeit mit der Carnegy Mellon University zu haben, die schon den Mars-Rover entwickelten. Der Fahrdienst hat für die Robotics-Forschung bereits hundertaussende Dollar ausgegeben und 50 Wissenschaftler eingestellt, berichtet Techcrunch. Damit stellt sich der Fahrdienst in indirekte Konkurrenz zu einem seiner Hauptinvestoren, Google. Der IT-Konzern arbeitet seit geraumer Zeit selbst an fahrerlosen Autos und testet bereits Prototypen auf Straßen.
Die Allianz der beiden Unternehmen scheint in eine Konkurrenz überzugehen: Denn Google entwickelt gleichzeitig ein Konkurrenzangebot zu dem umstrittenen Fahrdienst, so ein Bericht der Agentur Bloomberg. Denkbar sei, den eigenen Fahrdienst mit seinem autonom fahrenden Fahrzeug zu kombinieren. Der Internetkonzern arbeite demnach an einer eigenen App zur Vermittlung von Fahrten. Google selbst hat die Existenz der App bestätigt, den Bericht aber als „übertrieben“ zurückgewiesen. Es handele sich bei der Fahr-Dienst-App bisher lediglich um ein internes Angebot für Mitarbeiter, berichtet der Business Insider.
Uber vermittelt Fahrten per Smartphone und kassiert dafür eine Provision. Dabei ist der Dienst stark von Google Maps abhängig. Das könnte nun gefährdet sein. Der Dienst wurde zuletzt in immer mehr Ländern ausgebremst. In Deutschland läuft das Taxigewerbe seit langem Sturm, da Uber Fahrer ohne Lizenz und Versicherungsschutz beschäftige.
Google ist einer der wichtigsten Geldgeber der Firma und hat 2013 mindestens 258 Millionen Dollar in Uber investiert. Wenn Google die Zahlungen einstellt könnte Uber angreifbar werden. Zudem basieren alle Apps, mit denen Uber Fahrgäste und Fahrer zusammenbringt, auf Googles Kartentechnologie Maps. Der Kartendienst ist der beste auf dem Markt – Konkurrenten wie Apples Maps oder AOLs MapQuest gelten als schlechter – sollte Google Uber diesen Dienst entziehen, gehen dem Unternehmen immense Datensätze zur Analyse von Bewegungsmustern innerhalb von Städten verloren.
Google zufolge könnten fahrerlose Autos bereits in zwei bis fünf Jahren in großem Stil eingesetzt werden. So könnten zum Beispiel Autos ohne Fahrer in geschlossenen Ortschaften patroullieren und Passagiere einsammeln und absetzen. Flotten von Carsharing-Services müssten lediglich mit der neuen Technologie ausgestattet werden. Die Infrastruktur dafür ist in Großstädten mit Anbietern wie DriveNow oder Car2Go bereits vorhanden.