Unternehmen

Uber baut fahrerlose Autos für Taxi-Service

Uber hat eine Fabrik eröffnet, um fahrerlose Autos für seinen Taxi-Dienst zu entwickeln. Durch die Einsparung der Personalkosten will der Fahrdienst langfristig günstiger werden. Damit tritt Uber in Konkurrenz zu einem seiner Hauptinvestoren Google.
03.02.2015 23:31
Lesezeit: 1 min

Uber hat angekündigt, fahrerlose Autos für seinen Fahr-Dienst zu entwickeln.  Eine Fabrik in Pittburgh wurde als Forschungseinrichtung dazu bereits eröffnet. Durch die Einsparung der Personalkosten will der Taxidienst langfristig günstiger werden. Auf dem Unternehmensblog erklärt Uber, zur Entwicklung eine Zusammenarbeit mit der Carnegy Mellon University zu haben, die schon den Mars-Rover entwickelten. Der Fahrdienst hat für die Robotics-Forschung bereits hundertaussende Dollar ausgegeben und 50 Wissenschaftler eingestellt, berichtet Techcrunch. Damit stellt sich der Fahrdienst in indirekte Konkurrenz zu einem seiner Hauptinvestoren, Google. Der IT-Konzern arbeitet seit geraumer Zeit selbst an fahrerlosen Autos und testet bereits Prototypen auf Straßen.

Die Allianz der beiden Unternehmen scheint in eine Konkurrenz überzugehen: Denn Google entwickelt gleichzeitig ein Konkurrenzangebot zu dem umstrittenen Fahrdienst, so ein Bericht der Agentur Bloomberg. Denkbar sei, den eigenen Fahrdienst mit seinem autonom fahrenden Fahrzeug zu kombinieren. Der Internetkonzern arbeite demnach an einer eigenen App zur Vermittlung von Fahrten. Google selbst hat die Existenz der App bestätigt, den Bericht aber als „übertrieben“ zurückgewiesen. Es handele sich bei der Fahr-Dienst-App bisher lediglich um ein internes Angebot für Mitarbeiter, berichtet der Business Insider.

Uber vermittelt Fahrten per Smartphone und kassiert dafür eine Provision. Dabei ist der Dienst stark von Google Maps abhängig. Das könnte nun gefährdet sein. Der Dienst wurde zuletzt in immer mehr Ländern ausgebremst. In Deutschland läuft das Taxigewerbe seit langem Sturm, da Uber Fahrer ohne Lizenz und Versicherungsschutz beschäftige.

Google ist einer der wichtigsten Geldgeber der Firma und hat 2013 mindestens 258 Millionen Dollar in Uber investiert. Wenn Google die Zahlungen einstellt könnte Uber angreifbar werden. Zudem basieren alle Apps, mit denen Uber Fahrgäste und Fahrer zusammenbringt, auf Googles Kartentechnologie Maps. Der Kartendienst ist der beste auf dem Markt – Konkurrenten wie Apples Maps oder AOLs MapQuest gelten als schlechter – sollte Google Uber diesen Dienst entziehen, gehen dem Unternehmen immense Datensätze zur Analyse von Bewegungsmustern innerhalb von Städten verloren.

Google zufolge könnten fahrerlose Autos bereits in zwei bis fünf Jahren in großem Stil eingesetzt werden. So könnten zum Beispiel Autos ohne Fahrer in geschlossenen Ortschaften patroullieren und Passagiere einsammeln und absetzen. Flotten von Carsharing-Services müssten lediglich mit der neuen Technologie ausgestattet werden. Die Infrastruktur dafür ist in Großstädten mit Anbietern wie DriveNow oder Car2Go bereits vorhanden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...