Deutschland

Metall-Industrie: Einigung auf plus 3,4 Prozent

In der Metallindustrie haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf Lohnerhöhungen von 3,4 Prozent in Baden-Württemberg geeinigt. Am Nachmittag wird in Nordrhein-Westfalen verhandelt. Dort orientiert man sich an der jetzt beschlossenen Erhöhung.
24.02.2015 07:33
Lesezeit: 1 min

In den Tarifverhandlungen der Metallindustrie haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall im Bezirk Baden-Württemberg geeinigt. Die Tarifentgelte sollen ab 1. April um 3,4 Prozent erhöht werden, hinzu komme eine Einmalzahlung von 150 Euro, erklärten die Verhandlungsführer am Dienstag nach fast 16 Stunden zäher Verhandlungen in Böblingen bei Stuttgart. Auch über neue Regelungen zur Altersteilzeit und Weiterbildung fanden die Tarifparteien einen Kompromiss. Die Abschlüsse zu Entgelt und Altersteilzeit sollen als Pilotabschluss bundesweit übernommen werden. Der Tarifvertrag läuft bis 31. März 2016.

Die IG Metall hatte für die 3,7 Millionen Beschäftigten der größten deutschen Industriebranche eine Tariferhöhung um 5,5 Prozent ab Januar gefordert. Die Arbeitgeber hatten zunächst ein Plus von 2,2 Prozent ab März angeboten. Nun gab die Gewerkschaft bei ihren qualitativen Forderungen nach, die Arbeitgeber kamen ihr dafür weit bei der Lohnerhöhung entgegen. IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger nannte die Einigung einen zufriedenstellenden Kompromiss. Die Beschäftigten seien damit angemessen an den Unternehmensgewinnen beteiligt. Für die Arbeitgeber sei der Abschluss zu den Entgelten schmerzhaft, sagte Südwestmetall-Präsident Stefan Wolf. "Das ist mit Abstand das dickste Reallohnplus seit vielen Jahren."

Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger erklärte, den Arbeitgebern sei es gelungen, die Altersteilzeit für die Betriebe nicht zu verteuern. Bei den Regeln zur Weiterbildung sollen die Vereinbarungen Baden-Württembergs nicht als Pilotabschluss dienen, da sie schon deutlich über die Regeln der anderen Tarifgebiete hinausgehen.

Doch die nordrhein-westfälische IG Metall will sich offenbar am in Baden-Württemberg erzielten Tarifabschluss orientieren. "Wir haben in Grundsätzen eine Übernahme vereinbart", sagte ein Sprecher dieser Gewerkschaft am Dienstag. Nur letzte Details müssten noch geklärt werden. Dabei gehe es um Regelungen zur Weiterbildung. Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitgebern aus NRW waren bei den Verhandlungen in der Nacht in Böblingen dabei. Ein Sprecher der Arbeitgeber verwies aus die am Nachmittag in Düsseldorf anstehenden Verhandlungen für Nordrhein-Westfalen.

 

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