Politik

Kalter Krieg: Nato präsentiert Waffen direkt an russischer Grenze

Die USA haben am Dienstag mit der Nato in der estnischen Grenzstadt Narva eine Militär-Parade abgehalten. Russland ist irritiert und greift in der Geschichte auf jene Periode zurück, in der Narva zu Russland gehört hatte.
25.02.2015 15:19
Lesezeit: 1 min

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In der estnisch-russischen Grenzstadt Narva fand am Dienstag anlässlich des Unabhängigkeits-Tags eine Militärparade statt. Neben US-Soldaten des zweiten Kavallerie-Regiments sollen auch Soldaten anderer Nato-Staaten an der Parade teilgenommen haben, berichtet die Washington Post.

In Estland wird am 24. Februar 2015 der Tag der Unabhängigkeit gefeiert. Dieser Nationalfeiertag erinnert das Land an seine Befreiung von der russischen Vorherrschaft im Jahr 1918. Im Jahr 1920 wurde zwischen Estland und der Sowjetunion der Friedensvertrag von Tartu unterzeichnet.

Die Financial Times berichtet, dass die Militärparade in Narva einen symbolischen Wert habe. Narva ist lediglich durch einen Fluss von Russland getrennt, in der Region lebt eine starke russische Minderheit. Sie strebt nach Autonomie, doch nicht nach einem Anschluss an Russland. Der russische Staatssender RT hat die Militär-Parade auch prompt als Brüskierung ("snub") bezeichnet und in der Geschichte gleich noch weiter zurückgegriffen: Narva sei über lange Zeit zwischen Russland und Schweden umstritten gewesen, im Jahr 1704 sei die Stadt jedoch unter russische Kontrolle gelangt und habe darauf jahrzehntelang als russischer Vorposten gedient. Der Sender zeigt sich sichtlich irritiert, dass "amerikanische Waffen nur 300 Meter von der russischen Grenze" zur Schau gestellt werden.

Der estnische Präsident Taavi Rõivas sagte, Narva sei Nato-Gebiet genauso wie New York oder Istanbul, Estland  habe das Recht, jeden Quadratmeter seines Landes so zu  nutzen wie es wolle.

Die Nato hatte im vergangenen Jahr durchgesetzt, dass zusätzliche Militärkräfte in Polen und in den baltischen Ländern stationiert bleiben. Die Nato sieht Russland als dauerhafte Bedrohung für Europa.

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