Finanzen

Börse: Dax schließt 1 Prozent im Plus

Der Börsentag am Mittwoch: Die US-Indizes sind heute trotz ordentlicher Konjunkturdaten schwach. Unbeeindruckt von den Minuszeichen in den USA drehte der Dax nach oben. Es sieht so aus, als wollten viele die gestrige Korrektur zum Einstieg im Dax nutzen - in der wohl richtigen Erwartung, dass die EZB mit ihrem Anleihenkaufprogramm die Vermögenspreise und damit auch Aktien nach oben hieven wird.
05.03.2015 08:25
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach einer kurzen Verschnaufpause haben die Dax-Anleger am Mittwoch wieder neue Kraft geschöpft. Der deutsche Leitindex kletterte um ein Prozent auf 11.390,38 Punkte, der Euro Stoxx50 legte ebenso ein Prozent auf 3583,44 Zähler zu. "Jeder Rücksetzer wird von Schnäppchenjägern genutzt, um noch einen Platz in der vordersten Reihe bei neuen Allzeithochs zu ergattern", sagte Analyst Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM. Erst am Dienstag hatte der Dax mit 11.465,23 Zählern eine neue Bestmarke aufgestellt. Bei 11.200 Zählern hätten einige Anleger wieder zugegriffen, sagte CMC-Analyst Andreas Paciorek.

Auslöser der wochenlangen Aktienrally ist die Aussicht auf eine Euro-Geldschwemme, nachdem die EZB im Januar den Kauf von Anleihen im Volumen von über eine Billion Euro angekündigt hatte. Einzelheiten des Kaufprogramms dürften die Notenbanker am Donnerstag beschließen. Offen ist noch, welche Wertpapiere mit welchen Laufzeiten und in welchem Umfang gekauft werden - und ab wann genau. Die EZB will mit den Käufen die Kreditvergabe der Banken und indirekt die Konjunktur ankurbeln.

An der Wall Street gaben die Kurse indessen nach. Bis zum Handelsschluss in Europa verloren Dow-Jones - und S&P500 je etwa 0,5 Prozent. In den USA war der Februar-Bericht vom privaten Arbeitsmarkt zwar etwas schlechter als erwartet ausgefallen. Zugleich hält der Aufschwung bei den US-Dienstleistern aber an. "Der Index liegt weit im Expansionsbereich und lässt damit keinen Raum für Konjunkturzweifel", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Der Anstieg der Beschäftigungskomponente spreche zudem für ein deutliches Stellenplus im Februar.

Die amtlichen Arbeitsmarktdaten werden am Freitag veröffentlicht. Damit dürfte ein Zinswende in den USA noch im Sommer wahrscheinlicher werden, sagten Händler. Dies drückte vor allem den Euro : Die Gemeinschaftswährung verlor zum Vorabend rund einen US-Cent auf 1,1063 Dollar. Damit notierte sie so niedrig wie zuletzt am 9. September 2003. Ein überraschend hoher Anstieg der US-Rohölbestände in der vergangenen Woche drückte zudem die Ölpreise. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 2,5 Prozent auf 59,47 Dollar je Barrel (159 Liter).

Der Rückgang des Euro gibt der europäischen Exportindustrie einen Wechselkursvorteil gegenüber den US-Wettbewerbern. Im Dax zählten somit die Aktien der Autoindustrie wie Daimler und BMW mit Aufschlägen von 2,8 und 1,8 Prozent zu den Top-Favoriten. Merck setzten den Aufwärtstrend im Schlepptau der am Vortag veröffentlichten Bilanzzahlen fort und gewannen 2,2 Prozent. Analysten hatten sich positiv geäußert.

Auf der Verliererseite standen Henkel -Aktien mit einem Abschlag von 0,8 Prozent. Der stark in Russland engagierte Konsumgüterkonzern erwartet in diesem Jahr wegen des andauernden Ukraine-Konflikts eine wirtschaftliche Stagnation in Osteuropa und damit allenfalls ein geringes Margenplus für sich. Trotz eines Anstiegs bei Umsatz und Gewinn waren die Anleger von den Geschäftszahlen von Axel-Springer enttäuscht. Die im MDax gelisteten Titel des Medienkonzerns rutschten 5,3 Prozent ab.

An der Londoner Börse zogen Standard Chartered 5,1 Prozent an. Anleger honorierten die Einleitung eines umfangreichen Sparkurses. Mit einer Sonderdividende lockte der Fernsehsender ITV - Heimat der Serie "Downton Abbey" - die Käufer an: Die Titel legten 5,7 Prozent zu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...