Technologie

VW stattet Arbeiter mit Datenbrillen aus

Lesezeit: 1 min
10.03.2015 12:31
Eine Daten-Brille soll die Produktion bei VW verbessern. Die Geräte lesen automatisch Barcodes aus. In der Logistik sollen sie den Scanner ersetzen und so die Abläufe beschleunigen.
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Eine Daten-Brille soll im Volkswagen-Werk in Wolfsburg die Logistik-Arbeiter unterstützen. Die intelligente Brille soll bald die Handscanner ersetzen, mit denen die Mitarbeiter die Bauteile bisher kommissionieren. Mit der Brille auf der Nase haben die Beschäftigten beide Hände frei zum Packen, wie ein VW-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Per Minikamera liest das Gerät Info-Aufkleber an den Teilebehältern. Ist es die richtige Kiste für den Packauftrag, signalisiert die Brille per Piepton und Projektion auf den Gläsern ihr Okay. Auch eine Warnung vor dem Griff in falsche Kisten ist möglich. VW hält das für bewegungsschonender, sicherer und nicht zuletzt für schneller.

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn testete die Brille vor kurzem, als er sich über die Zukunft der Fabriklogistik informierte. Die Brille soll voraussichtlich im Frühjahr erste Handscanner ablösen, derzeit laufen laut VW abschließende Tests im Lageralltag.

Datenbrillen sind ein Beispiel für den Trend zur Digitalisierung in der Industrie. Früher hantierten die Mitarbeiter umständlich mit Listen und hakten Positionen ab. Dann kamen die Datenscanner, deren Prinzip jeder von der Supermarktkasse kennt. Der Umgang mit ihnen bei der Kommissionierung oder Inventuren ist jedoch umständlich. Für das Scannen muss das Gerät stets in die Hand.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt ein anderes Startup mit einem smarten Arbeitshandschuh: Ein eingearbeiteter Scanner soll dabei jedes Produkt und Werkzeug erfassen, das der Arbeiter in die Hand nimmt. Allerdings ist die Warable-Technologie noch nicht so etabliert wie die Datenbrille, die sich bereits in anderen Berufssparten durchzusetzen beginnt, etwa bei der Mitarbeiterschulung oder gar der Verbrechensbekämpfung.

Datenbrillen können mittels unsichtbaren Infrarotlichts die Position der Pupillen erfassen und per Echtzeit-Software mit dem Blickfeld des Trägers verrechnen. So erhalten Ärzte über Projektionen in das Brillenglas millimetergenaue Unterstützung für Operationen. Auch bei kniffligen Montagearbeiten sind Datenbrillen im Einsatz, wie die Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Bauelemente berichtet. Dort heißt die Innovation der Forscher blickgesteuerte Datenbrille. Die Geräte bereichern die Sicht auf die reale Welt um digitale Informationen. Per Blickbewegung lassen sich Inhalte gezielt abrufen. (Siehe Video)

Auch das Militär interessiert sich für Datenbrillen, die den Soldaten etwa geografische Informationen oder Feindbewegungen ins Sichtfeld legen. In der zivilen Nutzung könnten Alte oder Kranke per Pupille um Hilfe rufen oder mit einem bestimmten Blick das TV-Programm ändern.

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