Politik

Finanz-Krieg: China gewährt Venezuela Milliarden-Kredit

In den kommenden Monaten will China dem vor der Pleite stehenden Land zehn Milliarden Dollar leihen. Diese Gelder sind Teil eines bilateralen Abkommens. Für China bieten sich so neue Wege, seinen Energiehunger zu stillen, während die USA weiter auf Konfrontation mit Venezuela setzen.
21.03.2015 00:45
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Venezuela steht massiv unter Druck, die Staatspleite droht. Mit einem Kredit in Höhe von zwei Mal fünf Milliarden Dollar wird China nun ein noch wichtigerer Partner des Landes. Der erste Teil des Kredits ist Teil eines Abkommens zwischen den beiden Ländern, dem Joint Chinese-Venezuelan Fund, und soll in Großprojekte fließen, berichtet die CNBC mit Verweis auf einen Beamten. Noch in diesem Monat soll eine entsprechende Vereinbarung für den Kredit unterzeichnet werden. Die Laufzeit liegt bei fünf Jahren statt der üblichen drei.

Der zweite Teil des Geldes soll in für die Ölindustrie genutzt werden. China wolle Investitionen in die Ölfelder unterstützen, so dass der venezolanische Ölkonzern PDVSA schnell die Produktion steigern könne, so der Beamte. 96 Prozent der Deviseneinnahmen Venezuelas stammen aus dem Export von Rohstoffen.

Der Fall des Ölpreises in den vergangenen Wochen hatte Venezuela finanziell noch einmal unter Druck gesetzt. Die Zinssätze für Anleihen sind wieder gestiegen. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte Ende vergangenen Jahres die USA für die sinkenden Ölpreise verantwortlich gemacht. „Sind Sie sich bewusst, dass ein Öl-Krieg tobt?“ erklärte Maduro am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Geschäftsleuten. „Dieser Krieg hat ein Ziel: Russland zu zerstören.“ Zudem sei er auch gegen Venezuela gerichtet „um unsere Revolution zu zerstören und einen Zusammenbruch der Wirtschaft herbeizuführen“.

Die Antwort der USA folgte. Im März nannte Obama Venezuela eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA. Innenpolitisch steht Venezuela aber auch unter Druck. Regelmäßig gab es im vergangenen Jahr Demonstrationen gegen die Regierung des Landes. Im Februar 2015 starb ein 14-Jähriger bei Protesten. Vergangene Woche gab es in Caracas erneut Proteste (Video).

Für China ist Venezuela äußerst lukrativ. Es ist das Land mit den höchsten Ölreserven überhaupt und der Energiebedarf Chinas wird sich mit der zunehmenden Landflucht in den kommenden Jahren noch erhöhen. 45 Milliarden Dollar hat China Venezuela bereits im Austausch für Öl und Kraftstoff gegeben. Mit den neuen Krediten für Venezuela stellt sich China erneut gegen die USA. Erst im Februar hatte China Russland Kredite in Aussicht gestellt, um das Land zu stützen.

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama OECD-Bericht zur Klimaentwicklung: Unsere Welt wird trockener – Dürreflächen steigen massiv
17.06.2025

Durch den Klimawandel sind immer größere Flächen von Dürre betroffen – mit schwerwiegenden Folgen für Wirtschaft, Mensch und Umwelt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drohnenhersteller Helsing: Deutschlands wertvollstes Start-up erhält 600 Millionen Euro von Investoren
17.06.2025

Der Drohnenhersteller Helsing sorgt für Schlagzeilen: Mit einer Milliardenbewertung steigt das Rüstungsunternehmen zum wertvollsten...

DWN
Technologie
Technologie Made in Germany: Wie Technik und Tüfteln Hoffnung machen
17.06.2025

Deutschland war einmal stolz auf seinen Erfindergeist – heute dominiert die Krisenrhetorik. Doch während Politik und Großindustrie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verdi warnt vor Finanzloch: Kommunen brauchen Milliardenausgleich
17.06.2025

Kurz vor dem Spitzentreffen von Bund und Ländern schlägt Verdi‑Vorsitzender Frank Werneke Alarm. Steuerliche Entlastungen für...

DWN
Politik
Politik Russischer Angriff auf Kiew überschattet G7-Gipfel – mindestens 14 Tote
17.06.2025

Russische Raketen treffen Kiew während des G7-Gipfels. Mindestens 14 Menschen sterben – Selenskyj warnt vor Moskaus Strategie, zivile...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teilzeit boomt: Deutschland zählt zu den EU-Spitzenreitern
17.06.2025

Beschäftigte in Deutschland liegen in Sachen Teilzeit mit an der Spitze in der EU. 2024 arbeiteten hierzulande 29 Prozent der...

DWN
Panorama
Panorama Großes Bangen in Regensburg: CSD unter Bedrohungslage neu geplant
17.06.2025

Die Zahl queerfeindlicher Angriffe in Deutschland steigt. Nun ist auch der Christopher Street Day (CSD) in Regensburg von einer...

DWN
Politik
Politik Trump verlässt G7 vorzeitig: Drohende Nahost-Eskalation im Fokus
17.06.2025

Mit einem überraschenden Abgang beim G7-Gipfel wirbelt Trump das hochrangige Treffen durcheinander. Kurz nach der Abreise hinterlässt er...