Nachdem die französische Staatsanwaltschaft sehr rasch die „Interpretation“ bevorzugt hatte, dass der Co-Pilot die Germanwings Maschine zum Absturz gebracht haben soll, öffnen sich die Ermittler nun offenbar auch anderen Hypothesen. So hält es die deutsch-französische Kommission für nicht ausgeschlossen, dass ein technischer Defekt den Unfall verursacht habe: „Derzeit kann die Hypothese eines technischen Fehlers nicht ausgeschlossen werden“, sagte der Chef der in Düsseldorf eingesetzten französischen Ermittler, Jean-Pierre Michel, dem französischen Sender BFMTV. Die Ermittlungen „schreiten voran“. Michel sagte, „die Persönlichkeit des Co-Piloten in „eine ernsthafte Spur“, sei aber nicht die einzige, die die Ermittler verfolgen. Michel sagte, man habe bisher im Leben des Mannes kein Motiv gefunden - "Brüche im Liebesleben oder berufliche Probleme" - die ein Motiv ergeben könnten, um den den Co-Piloten zur absichtlichen Zerstörung der Maschine zu bringen.
Über das Krankheitsbild des Co-Piloten wird weiter spekuliert. So berichtet die New York Times, dass der Mann Probleme mit den Augen gehabt haben soll. Die Zeitung bezieht sich dabei auf anonyme Ermittler. Die NYT hat offenbar einen direkten Draht in die Ermittlergruppe, die Zeitung meldete am Freitag als erste den Zwischenfall mit der verschlossenen Cockpit-Tür – wenige Stunden, bevor die Kommission ihre „Interpretationen“ veröffentlichte.
Interessanterweise wusste die NYT bereits am Freitag zu berichten, dass der Speicherchip in der Black Box so stark beschädigt sei, dass er keine Daten ergeben könne. Der Chip soll aus der Black Box herausgefallen sein. Die Black Box war auch am Samstag noch nicht aufgetaucht, es sei erste Priorität der Ermittler, diese zu finden, sagte Michel.
Das FBI hat unterdessen den europäischen Ermittlern seine Unterstützung angeboten, um den Fall aufzuklären.