Deutschland

Hessen: SPD geht auf Distanz zur Energie-Wende und fordert Bürger-Beteiligung

In Hessen wächst der Protest gegen Windparks: Zahlreiche Bürgerinitiativen fordern den Bau-Stopp von weiteren Industrie-Anlagen. Die SPD geht nun auf Distanz zur Energie-Wende und verlangt die Einbindung der Bürgerinitiativen. Die schwarz-grüne Regierung ist irritiert und nennt diese Idee einen Schnellschuss.
28.03.2015 00:39
Lesezeit: 1 min

Im hessischen Landtag ist es in einer aktuellen Stunde zum Thema Energiewende zum Streit gekommen. Die oppositionelle SPD forderte einen zweiten Energiegipfel mit der Beteiligung von Bürgerinitiativen. Die Grünen, die in der Regierung sitzen, konterten, der „dreckige Dreizeiler“, den die SPD herausgebracht haben, sei ein Schnellschuss. Später musste sich der grüne Landtagsabgeordnete dafür entschuldigen.

Zahlreiche Bürgerinitiativen kritisieren die Anzahl der Windparks, die in Hessen entstehen. Die Bürgerinitiative Gegenwind-Vogelsberg/ Laubach/ Grünberg besteht etwa aus 16 einzelnen Initiativen zusammengeschlossen. Ihre Kritik:

„Durch uneinsichtige, geldgierige BürgermeisterInnen und Investoren und einen um Autarkie bemühten regionalen Energieversorger mutiert der Vogelsberg und seine Randgebiete schrittweise vom Naturpark zum Industriepark.

Das vermeintlich schnelle Geld lockt immer mehr Projektierer und Planer in die Region. Natur- und Vogelschutzgebiete werden gutachterlich umgewidmet. Zweihundertjähriger Wald – Naherholungsraum für die Menschen aus den Ballungszonen an Rhein und Main erhält das Prädikat: Windpark.

Wir wollen, dass diese Art der Energiewende ein Ende hat. Wir wollen ein Moratorium, das den Stopp des weiteren Ausbaus von Windkraftwerken zum Ziel hat. Wir wollen, dass sich Politik, Energiewirtschaft und Wissenschaft zusammensetzt und einen realistischen Plan für eine Energieversorgung nach AKW und nach der Verfügbarkeit von Kohle, Gas und Öl erarbeitet und dies nicht auf dem Rücken von Menschen im ländlichen Raum und von Fauna und Flora ausgetragen wird.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...