Gemischtes

Volvo baut erstes Autowerk in den USA

Der Autohersteller Volvo baut für 500 Millionen Dollar sein erstes Werk in den USA. Mit der Standort-Entscheidung gegen Mexiko folgt Volvo VW und Daimler, die ebenfalls neue US-Werke bauen. Volvo gehört dem chinesischen Konzern Zhejiang Geely, der die Fabrik auch für die eigene Kleinwagenproduktion nutzen könnte.
31.03.2015 10:21
Lesezeit: 1 min

Der Autohersteller Volvo baut für 500 Millionen Dollar sein erstes Werk in den USA. Die Entscheidung über den Standort werde in den kommenden Wochen bekanntgegeben, so Unternehmenschef Hakan Samuelsson. Die Produktion solle 2018 beginnen.

Volvos Umzug deutet einen Trendwechsel an: Wie das Wall Street Journal berichtet, werde die USA als Standort wieder attraktiver, nachdem zuvor jahrelang die Investitionen in Amerika eher nach  Mexiko flossen, wo die Lohnkosten nur einen Bruchteil der US-Lohnkosten betragen und Freihandelsabkommen lockten.

Herr Samuelsson sagte, Volvo habe Mexiko als Standort in Betracht gezogen, aber die Vorteile eines Werks direkt in dem profitablen US-Markt hätten bei der Entscheidung überwogen. Die Entscheidung unterstreiche zudem die Entschlossenheit Volvos, der Marke in den USA wieder Geltung zu verschaffen. Die Produktion in Nordamerika sei der letzte Baustein für eine die weltweite Präsenz von Volvo.

Allerdings könne die Entscheidung für die USA auch damit zusammenhängen, dass europäische Autohersteller in letzter Zeit die Lohnkosten in den USA erfolgreich drücken: So eröffnete dem WSJ zufolge auch Volkswagen vor  kurzem ein Werk in Tennessee und zahlt den Arbeitern dort mit rund  38 Dollar pro Stunde etwa 10 Dollar weniger als Fiat Chrysler und 20 Dollar weniger als General Motors. Vor einige Wochen hatte nun auch Daimler verkündet, für rund eine halbe Milliarde Dollar ein Mercedes-Werk in dem US-Bundesstaat South Carolina zu bauen.

2010 wurde Volvo von Ford an die chinesische Zhejiang Geely verkauft und investiert seither weltweit in neue Modelle und Produktionsstätten. 2014 hat Volvo 466.000 Fahrzeuge weltweit verkauft - eine Rekordsumme. Aber Schwung kam vor allem aus Zuwächsen in China und Europa. Der US-Umsatz sank hingegen um 8% auf 56.000, allerdings seien hier laut Samuelsson 100.000 verkaufte Fahrzeuge pro Jahr nötig, um die Marke zu erhalten.

Samuelsson zufolge gebe es keine aktuellen Pläne, die neue Produktions-Anlage mit der chinesischen Inhaberfirma Geely zu teilen. Volvo arbeitet jedoch mit Geely zusammen an der Entwicklung von Kleinwagen, und die US-Fabrik könnte letztlich auch ein Weg für die chinesischen Automobilhersteller sein, um Autos in den USA zu vertreiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...