Wirtschaft

Russland gewährt der Ukraine neue Rabatte für Gas-Lieferungen

Die Regierung in Moskau hat sich bereit erklärt, die aktuellen Gas-Rabatte für die Ukraine bis Ende Juli zu verlängern. Bei den Lieferungen soll erneut das Take-or-Pay-Prinzip zum Einsatz kommen. Dabei verpflichtet sich die Ukraine, eine festgelegte Menge zu bezahlen, unabhängig von dem tatsächlichen Gas-Verbrauch. Russland wiederum verpflichtet sich, eine bestimmte Menge über einen Zeitraum zu liefern.
02.04.2015 00:37
Lesezeit: 1 min

Der russische Premier Dmitri Medwedew hat am Mittwoch ein Dekret unterzeichnet, wonach die auslaufenden Gas-Rabatte für die Ukraine bis Ende Juli aufrechterhalten werden. Die Ukraine zahlte Gazprom im ersten Quartal 2015 insgesamt 329 Dollar pro 1.000 Kubikmeter an Gas. Im Rahmen des „Winterpaket“-Vertrags vom Oktober 2014 erhält die Ukraine russisches Gas nur noch per Vorkasse.

Nach Schätzungen des russischen Energieministeriums wird die Ukraine im zweiten Quartal 2015 zwischen 350 und 380 Dollar pro 1.000 Kubikmeter bezahlen müssen. Sollte Kiew den maximalen Rabatt von 100 Dollar erhalten, wird das Land lediglich zwischen 250 und 380 Dollar pro 1.000 Kubikmeter bezahlen. Das geht aus einem Dokument der Regierung in Moskau hervor.

Der russische Energieminister Alexander Nowak kündigte zudem an, den Take-or-Pay-Klausel zwischen beiden Ländern wieder in Kraft zu setzen, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. Diese wurde 2009 festgelegt und im Zuge des „Winterpaket“-Vertrags wieder aufgehoben. Bei einer Take-or-Pay-Klausel verpflichtet sich der Gas-Produzent eine festgelegte Menge innerhalb eines bestimmten Zeitraums an Gas an den Abnehmer zu liefern. Der Abnehmer wiederum verpflichtet sich, den Preis für die vereinbarte Gas-Menge zu zahlen, unabhängig von der tatsächlich bezogenen Menge.

Für den Monat April hat die Regierung in Kiew noch keine Vorauszahlungen geleistet. Derzeit schuldet die Ukraine ihrem russischen Gas-Lieferanten für bereits verbrauchtes Gas und Abstrafungen insgesamt 2,477 Milliarden Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...